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11. Serena

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Ich drehe mich in Isabells Bett hin und her. Mir ist die Matratze einfach zu weich. Normalerweise schlafe ich viel härter, aber das allein hält mich nicht wach. Es ist die gesamte Situation, die mich so aufwühlt.

Mir steht die erste Nacht in einem anderen Körper bevor. Ich frage mich, was genau bei dem Zusammenstoß mit dem Strommasten geschehen ist. Es muss doch eine plausible Erklärung geben.

Irgendwie hoffe ich, bald in meinem eigenen Körper aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein böser Traum war. Um die These zu widerlegen, kneife ich mir in den Arm. »Aua«, kreische ich. »Es wäre auch zu schön gewesen.«

Ein Geräusch holt mich aus meinen Gedanken. Es kommt von der Wohnungstür. Erst denke ich an Einbrecher, aber dann vernehme ich das Klappern von Schlüsseln.

»Was will Isabell denn mitten in der Nacht hier?«, murmle ich und schalte das Licht ein. Bevor ich mich dazu aufraffen kann, aufzustehen, höre ich, wie die Tür aufgeht, gefolgt von Schritten.

Ich ziehe mir die Bettdecke bis zum Hals. Ich rechne damit, Isabell jeden Moment im Schlafzimmer zu sehen, aber es ist nicht meine Freundin, die ihren Kopf ins Zimmer steckt.

»Hey Süße«, begrüßt mich Alex, während er das Zimmer betritt und schnurstracks zum Bett kommt. Er lässt sich neben mir fallen. Sein Kopf nähert sich meinem, er setzt zum Kuss an.

Im letzten Moment schaffe ich es, mich wegzudrehen.

»Wie … Was machst du hier?«

»Ich wollte schauen, wie es dir geht. Ich war extra in meiner Wohnung um den Schlüssel zu holen, damit ich dich nicht wecke, falls du schon geschlafen hättest. Geht es dir besser?«

»Äh, nicht wirklich.«

»Mein armer Schatz.«

Ich spüre, wie sich die Matratze neben mir bewegt, und drehe meinen Kopf leicht in die Richtung.

Alex ist wieder aufgestanden, er steht am Fußende des Bettes und entkleidet sich bis auf die Unterhose, bevor er im Bad verschwindet.

So ein Mist! Was soll ich nur tun?

Plötzlich höre ich das Wasser im Badezimmer laufen. Alex duscht.

Vor lauter Panik kann ich keinen klaren Gedanken fassen.

Ich schließe die Augen und bete sofort einzuschlafen.

Du musst so tun, als ob du schläfst, damit er dich in Ruhe lässt!, spreche ich mir Mut zu und versuche mich darauf zu konzentrieren, gleichmäßig zu atmen.

Nach ein paar Minuten gelingt es mir tatsächlich, ruhiger zu werden. Es hält genau so lange an, bis die Badezimmertür geöffnet wird und ich Schritte wahrnehme, die sich nähern.

Am liebsten würde ich schreiend weglaufen. Als ich eine Bewegung auf der Matratze spüre, schlägt mir das Herz wild in der Brust.

Atmen! Du musst ganz ruhig atmen! Ein und aus, ein und aus …, bete ich mantraartig herunter.

Leider nützt das nichts. Ich schaffe es nicht, ruhiger zu werden, was auch daran liegt, dass sich meine Decke bewegt. Kurz darauf spüre ich Alex` warmen Körper an meinem. Ich fühle seine nackte Haut.

Plötzlich legt sich seine Hand auf meinen Bauch, sie bahnt sich den Weg unter mein Schlafshirt. Sie wandert nach oben zu meinen Brüsten.

Ich halte die Luft an und presse reflexartig die Beine zusammen. Es ist das erste Mal, dass mich ein Mann so berührt. Das fühlt sich komisch an. Dabei müsste Isabells Körper daran gewöhnt sein.

Warum wirft mich das so aus der Bahn?

Ich spüre ein pochendes Gefühl in meiner Körpermitte.

Alex` Finger spielen mit meinen Brustwarzen.

Oh mein Gott, ich betrüge Isabell. Alex betrügt seine Freundin, ohne es zu wissen.

Meine Atmung wird immer schneller. Ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.

Plötzlich spüre ich einen warmen Atem auf meinem Schlüsselbein.

Oh Gott, seufze ich innerlich.

Ich habe keine Ahnung, was Alex mit mir macht, aber es fühlt sich gut an.

Nein! Das darf nicht sein! Er ist Isabells Freund!, schreit die Stimme in meinem Kopf.

Sanft dreht Alex mich von der Seite auf den Rücken. Sein Mund wandert über das Shirt nach unten, bis es plötzlich nach oben gezogen ist. Ich weiß nicht, wie er das so schnell geschafft hat. Seine Lippen sind an meiner Brust. Er saugt an einem Nippel.

Ich keuche und bin drauf und dran, mich von ihm entjungfern zu lassen, bis mir einfällt, dass Isabell schon vor Jahren ihr erstes Mal erlebt hat.

Ist es überhaupt Betrug? Immerhin schläft Alex mit dem Körper seiner Freundin.

Ich stöhne auf und kneife die Augen zusammen.

»Was ist?«, fragt er mich und hält in seinen Bewegungen inne.

»Ähm, ich … habe Migräne und bin nicht in der Stimmung.« Meine Stimme klingt zittrig, aber ich muss unbedingt versuchen, vernünftig zu sein. Isabell würde es mir nie verzeihen, wenn ich mit ihrem Freund rummache. Und Alex … Wenn er jemals herausfindet, dass ich Serena bin … Darüber möchte ich überhaupt nicht nachdenken.

»Sicher?«, fragt er mit verschmitztem Gesichtsausdruck. »Dein Körper spricht eine ganz andere Sprache!«

»Äh, mein Kopf aber nicht«, entgegne ich und drehe mich wieder auf die Seite.

»Okay«, sagt Alex. Er legt einen Arm um mich und kuschelt sich an mich. Ich spüre seine Härte an meinem Hintern.

Als ich es wenig später neben mir schnarchen höre, schaffe ich es allmählich, mich zu entspannen. Alex ist tatsächlich eingeschlafen.

Puh, das ist ja gerade noch mal gut gegangen.

Irgendwann fallen auch mir vor lauter Müdigkeit die Augen zu.

Tausche Hüftgold gegen Liebe

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