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2.5.6 Übertitelung / Lehnenübersetzung im Theater

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Die interlingualen Untertitel im Film unterscheiden sich von der inhaltlichen Herausforderung her nicht von den Übertiteln (engl. surtitlessurtitles, seltener supertitlessupertitles) zu Theaterstücken.

Mal kurz nachdenken … Worin denn sonst?

Keine Theateraufführung ist vollkommen identisch mit der anderen. Mal ist alles etwas langsamer, mal ist alles etwas schneller. Mal vergisst jemand seinen Text und es muss ein bisschen improvisiert werden. Die Problematik ist durch Inszenierung und Aufführungsablauf bedingt. Das bedeutet auch, dass ÜbertitelÜbertitel im Theater meist live zugeschaltet werden.

Mal kurz nachdenken … Theaterstücke werden nur in einer besonderen Situation interlingual übertitelt. Wo?

Theaterstücke werden normalerweise nicht in Fremdsprachen aufgeführt. Die Ausnahme sind Theaterfestivals, so dass nur dort eine interlinguale Übertitelung oder eine Verdolmetschung notwendig sind.

Mal kurz nachdenken … Haben Sie im Theater schon einmal Übertitel gesehen? Wo waren die? Wie fanden Sie es, dass das Theaterstück oder die OperOper übertitelt waren?

Als die ersten Übertitel in den Theatern eingeführt wurden, wurden sie immer auf die Wand über der Bühne projiziert. Oft waren sie ästhetisch sehr fragwürdig gestaltet. Man kann diese Übertitel außerdem nicht abschalten, auch wenn man es gern tun würde. Gerade wenn man in den höheren Rängen sitzt, schiebt sich diese Übertitelung aufdringlich ins Blickfeld. Später wurde die Projektion durch LED-Leisten ersetzt, ebenfalls über der Bühne (siehe Burton 2009: 59).

Renommierte Theater haben oft kleine Bildschirme in den Rückenlehnen der Sitze. Burton nennt für 2009 nur ein paar sehr berühmte Opernhäuser mit einer solchen Ausstattung, doch inzwischen findet sie sich auch in eher im eigenen Lande bekannten großen Opernhäusern. Diese Bildschirme kann man ausschalten. Man sieht aber über den gesamten Zuschauerraum verteilt kleine Lichter von den angeschalteten Bildschirmen. Auch das kann stören, besonders wenn die Bildschirme sich direkt in der Reihe vor dem eigenen Sitz befinden. Wenn man sie selbst nutzt, muss der Blick ständig zwischen Bildschirm und Bühne hin und her wandern, was ebenfalls nicht optimal ist.

Für Übertitel über der Bühne gelten andere Richtlinien als für Untertitel: Die Situation des Zuschauers ist eine andere; der Blickwinkel ist anders, und auch die Buchstaben sehen je nach technischer Ausstattung des Theaters anders aus als bei Untertiteln. Ausführliche Informationen zur Übertitelung im Theater finden sich bei Griesel (2007). Zum Thema Oper in Film und Theater siehe Kapitel 2.6.

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