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24. Johann Baptist Rousseau174

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Winter 1819/20

Heine, der sein Latein in Hamburg verschwitzt hatte, wandte sich damals an Professor Heinrich mit dem Gesuch, ihm einen Philologen zu empfehlen, der ihm beistände, das Versäumte nachzuholen. Heinrich wies ihn an mich. Wir lasen jeden Morgen von sieben bis acht erst den Sallust, dann den Virgil; allmählich rückte Heine, der damals in Bonn für einen äußerst närrischen Kauz galt und von den Studenten als Idiot zum besten gehalten wurde, mit Manuskripten und der Zeitschrift „Der Wächter“ heraus, legte mir Gedichte von Freudhold Riesenharf vor, den er für einen seiner intimsten Hamburger Freunde ausgab, und bat mich um ein Urteil darüber; ihm schienen sie keinen Schuß Pulver wert. Als ich, in Heine durchaus nicht den Verfasser vermutend, mein Entzücken darüber aussprach und trotz des bestimmtesten und wohl gar massiven Einsprechens Heines jenen Riesenharf für ein Genie erster Größe halten zu müssen erklärte, fiel Heine mir plötzlich wie wahnsinnig um den Hals, weinte und jubelte durcheinander, und es wiederholte sich jene Szene Anch’ io son pittore.

[Unter dem Pseudonym „Sy. Freudhold Riesenharf“ hatte Heine 1817 seine ersten Gedichte in „Hamburgs Wächter“ veröffentlicht. Auch Rousseau wurde Schriftsteller.]

Gespräche mit Heine

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