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42. Joseph Lehmann104. 193

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1822

Mir hat Heine, wie ich ihm, die Erinnerungen seiner Berliner Studienzeit, die so manches freundliche Band zwischen uns geknüpft, stets treu bewahrt. War ich es doch, dem er in seiner Kammer in der Mauerstraße seine ersten schönen Lieder mit der ihm eigentümlichen, die Form des Gedichtes gewissermaßen typisch bestimmenden Modulation vortrug; war ich es doch, der diese klassisch gewordenen Lieder, als sie zum erstenmal gedruckt wurden, typographisch korrigierte und auf dessen Bemerkung der Dichter sogar hier und da kleine Änderungen vornahm, und war ich es doch auch, der früher als irgendein Publikum, als irgendein Kritiker, die Schönheiten dieser Lieder erkannt und andern gerühmt hatte.

[Dazu ergänzt Karpeles: Heine... erkannte zwar willig die Vorzüge des Freundes an; er folgte auch seinen kritischen Ratschlägen, wenn sie ihm einleuchtend schienen, vermochte aber doch nie ein Gedicht ganz zu vernichten, wenn dasselbe Lehmann entschieden mißfallen hatte. „Ach, das verstehen Sie nicht, lieber Freund!“ war dann meist seine ärgerliche Antwort, worauf Lehmann ständig bemerkte: „So, wenn Sie meinen!“ und zur Türe hinausschoß.]

Gespräche mit Heine

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