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56. Karl Köchy175
ОглавлениеEnde Dezember 1822
[Mitteilung an Eduard Grisebach:] Gubitz hatte ... Heinen, als dieser ihn eines Tags besuchte, die Handschrift des „Gothland“ gezeigt und ihn aufgefordert, sich das „verrückte Geschreibsel“ anzusehen. Heine blätterte in dem dicken Manuskript und sagte dann: „Sie irren sich, lieber Gubitz, der Mensch ist nicht verrückt, sondern ein Genie.“
[Heines eigene Erzählung in seinen „Memoiren“ ist offenbar richtiger. Vergleicht man seine Angaben mit denen von Gubitz und mit Heines Korrespondenz, so war der Sachverhalt jedenfalls der: Grabbe lernte Gubitz, den Herausgeber des „Gesellschafter“, durch Heine und Köchy kennen. Ihm zuerst brachte Grabbe das Manuskript seiner Tragödie „Herzog von Gothland“; Gubitz wußte damit nichts anzufangen und verwies ihn an Heine. Grabbe gab nun die Handschrift an Heine. Dieser las das Werk und sandte es am 30. Dezember an Varnhagen. Vermutlich fragte ihn Gubitz bei einer späteren Begegnung, was er von dem Drama halte; dabei mag der obige Ausspruch Heines gefallen sein. Bestätigt scheint er durch Grabbes Brief an Kettembeil vom 25. Juni 1827, worin es heißt: „der Gothland wühlt sich durch, sagte Heine“.]