Читать книгу 1 PUNKT - Helmut Ecklkofer - Страница 23
BEAUTY
ОглавлениеJulians Blick umkreiste sie wie ein Satellit den Planeten in einer ihm vorgegebenen Umlaufbahn. Mit einem engen schneeweißen Seidenkleid war sie gekleidet. Ihre schmale Taille konnte man durch den fragilen Stoff erahnen. Ihr blondes Haar bedeckte ihre schmalen Schultern. Wie eine vollkommen gebildete Statue stand sie da. All die Proportionen waren dem Meister perfekt gelungen. Sie war der lebende GOLDENE SCHNITT. Grazil ihre Bewegungen, fein ihr Lächeln, unbeschreiblich ihre strahlenden Augen. Sie schien ihn nicht zu bemerken. Dessen ungeahnt, begann Julian ihr in Gedanken Geschichten zu erzählen. Das Licht schimmerte durch den dünnen Stoff und ähnlich einem Wasserzeichen, die filigranen Muskeln freigebend. Wie ein Orchester im Gleichklang passte scheinbar alles, fügte sich alles zu einem makellosen Ganzen zusammen. Sie ist vollkommen auf ihre Weise. Selbst ihr Schatten verfügt über die gewisse Grazie. Ein Schwalben-Ballett flog Kunststücke in den Himmel, an dem eine einzige weiße Wolke dahinirrte, und Julian schenkte den Künstlern der Lüfte kurz seine Aufmerksamkeit. Heute würde es vielleicht geschehen. Er blickte in ihre azurblauen Augen und vergaß dabei die Zeit und den Raum um sich. Er wünschte sich ein Fest im Park. In den Zweigen der Bäume hingen Lampions und an den Kieswegen tanzten die Flammen der Fackeln. Eine kleine Combo spielte seine Lieblingslieder. Julian betrachtete in seinem Traum von weitem die scheren-schnittartigen Kellner, die den Gästen bunte Cocktails reichten. Spärliche kleine Lichter legten funkelnde Bänder auf die glatte Wasseroberfläche des Sees. Völlig synchron waren ihre Bewegungen. Ihr strahlendes Lächeln war so natürlich, ihre Lippen so vollkommen. Wie feinstes chinesisches Porzellan war ihre Haut, so glatt und fein. Seine Augen verloren sich in ihrer anmutigen Gestalt. Ihre grazile Erscheinung fesselten ihn von Anfang an. Sie bewegten sich auf den beleuchteten See zu wie zwei Models. Ein Traum aus tausend und einer Nacht. Sie versprüht förmlich ihr Charisma. Menschen um sie herum tanzen zum Takt der Musik, schaukeln hin und her, wie kleine Boote auf dem Wasser. Julian reiste mit seinem Blick an ihrer Silhouette entlang. Er befand sich auf einer Weltreise. In Augenblicken durchreiste er Wüsten, Meere, Inseln, neue Kontinente. Er atmete die exotischen Gerüche ein. Pfefferminz mischt sich mit Safran. Rosenöl und Zedernholz. Er hört das rhythmische Klatschen, die Töne der Trommeln. Sie schwebt vor seinen Augen. Mit ihren langen braungebrannten Beinen tänzelte sie im Takt der Musik. Er war fasziniert von ihrer Schönheit in jeder Sekunde. Er stand neben ihr und plötzlich kommt sie näher und näher. Mit jedem Schritt zeigt sich ihre wahre Schönheit. Dann steht sie vor ihm. Das Gewitter hat sich verzogen. Die Luft ist klar und riecht frisch. Julian blickt in ihre Augen. Er umarmt sie vorsichtig. Er berührt sie und fühlt die weiche Haut, wie zerbrechliches Porzellan. Sie erwidert seine Berührungen und lächelt. Ihre strahlend weißen Zähne blitzen im Sonnenlicht. Für den Bruchteil einer Sekunde spürt er ihre Energie, ihre Freude. Er küsst sie auf ihre sinnlichen Lippen, vorsichtig spürt er die zarte Haut. Er ist fasziniert von ihrem Charme. Wie ein überdimensionales Weltraumteleskop spürt er ihre feinen Botschaften. Sein Lebensfluss scheint für einen kurzen Moment zu stehen. Wie ein Equilibrist versucht er, die Balance zu halten zwischen ihm und ihr. Das dünne Seil entlangzugehen, ohne abzustürzen. Wann wird er sie wiedersehen? Wann wird er sie wieder spüren? Wann…