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Chuck und Kalle Samstagnachmittag, 11. September 2010
ОглавлениеWas Chuck und Kalle zu bereden haben, ist etwas merkwürdig und schwierig.
„Warum hast du meine Frau angerufen, Kalle? Bist du bekloppt? Jetzt fängt sie total an zu spinnen und hat mir das Konto sperren lassen!“
„Was heißt das, du Komiker? – Ich hätte sie längst anrufen sollen. Wenn ich daran denke, was du so mir nichts dir nichts gesagt hast, als dir in meinem Büro das Bild von meinem einen Klienten zu Gesicht kam. Das ist doch wohl mehr als gesponnen! – Und deine Frau hat sicher…“
„Nein, Kalle, deinen Klienten ‚Franz’, wie du ihn nennst, finde ich schon noch. Und meine Frau denkt nur ans Geschäft. Die will weiter nur unsere Plaketten für die Autos verkaufen. Aber die Plaketten habe ich schon lange sichergestellt. Da kommt sie nicht mehr ran. – Kennst du übrigens meinen neuesten Aufkleber ‚Ich bremse nicht für Banker und Politiker’?“
„Nee, den kenn ich nicht!“
„Kannste auch nicht kennen, Kalle, weil sie den nicht drucken und verkaufen will. – Gäbe angeblich nur Schwierigkeiten. Dabei war damals mein Aufkleber DDR = Dumm Dreist Rücksichtslos jahrelang ein Renner. – Sie vertraut einfach meiner Nase nicht mehr ….“
„Es haben sich ja auch genügend Leute beschwert, Chuck, nachdem ihnen beim Urlaub in Ungarn die Autos mit diesem Aufkleber reihenweise demoliert wurden.“
„Siehste, Kalle! Da hast du es wieder! Da steckte die STASI dahinter. Die war ja auch in Ungarn bei den Urlaubern aktiv. Hat die dort ausspioniert! – Und der Franz … - Wir müssen endlich die Spuren der Vergangenheit klären. Wann bist du nun so weit, dass wir losfahren können?“
„Ich hab keinen Bock auf eine Fahrt in deiner Rostlaube, Chuck. Man weiß ja nie, bei welchem Schlagloch die endgültig auseinander bricht. Und zu Fuß mit meinen zwei Krücken – Nee!“
„Aber ich habe es komplett vorbereitet, Kalle. Hier im Schnellhefter steht alles. Geld haben wir genug für die Tour. Soll eine Abschlussreise werden und später ein Buch geben. Fünf Stationen – ein Leben soll es heißen ….“