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Bestell- und Holdienst II Samstagnachmittag, 11. September 2010
ОглавлениеAuf dem Rückweg von Frickingen sieht Bernd nur noch Chucks Rostlaube in der Einfahrt zur Füllenwaid stehen, Verdeck geschlossen. Der Schnellhefter, mit dem Chuck gewinkt hatte, liegt auf dem Verdeck. Bernd hält an, nimmt die Mappe auf, geht einmal um Chucks Wagen herum und will sie hineinlegen. Verschlossen. Auch unter dem Verdeck lässt sich nichts durchschieben. Er hat keine Zeit, länger zu suchen. Die Arbeit wartet, und die Weißwürste müssen in die Kühlung. So steckt er die Mappe in das Handschuhfach seines GOLF und düst weiter zum Dorfgemeinschaftshaus in Nussdorf.
Dort sind einige Seekameraden und die Manager schon dabei, Tische und Bänke aufzustellen, Papiertischdecken aufzulegen sowie das Geschirr und die Bestecke zu richten. Die Musikanlage steht betriebsbereit vorn auf der Bühne.
„Wenn wir Zeit haben, machen wir so was doch gern“, lacht einer der fleißigen Helfer, der gerade seine Gitarre mit der Anlage abgleicht und einen Schluck aus einer Flasche „Tannenzäpfle“ zu sich nimmt. „Kalle hat uns den Job hier angeschafft, und der Eberle uns einen Kasten Tannenzäpfle hingestellt.“ - Von Kalle aber keine Spur.
Weil Bernd sich suchend umblickt, als er kurz danach die Weißwürste aus dem Auto herein trägt, ergänzt der Gitarrist:
„Wenn du den Kalle suchst: der war nur kurz hier. Ist sofort mit dem Eberle zusammen weg. Hat von Schlehenbusch und Schneider Egon geredet. Ich weiß auch nicht, was das soll. – Jedenfalls: der Kühlschrank für die Weißwürscht ist hinten in der Küche, soll ich ausrichten, und die beiden Wurstkessel sollst du gegenüber der Getränkeausgabe hinstellen, aber keinesfalls anschließen. Und morgen beim Aufheizen sollst du aufpassen, dass die Sicherungen nicht rausfliegen! Verlängerungskabel fehlen auch noch, die sollst du organisieren.“
„Wieder eine Aufgabe mehr“, denkt Bernd, als er sich Richtung Managervilla davon begibt, „und nachher muss ich schauen, dass ich den Schlüssel rechtzeitig bekomme. Sonst machen die Seebären und die Managerlehrlinge hier Party, so wie die jetzt schon in Form sind.“