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Missklang Sonntagmorgen, 12. September 2010

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Kaum ist das nächste Lied begonnen und Dr. Langes Töchter lenken ihre Schritte zum Büffet, hört man draußen und kurz darauf auch im Saaleingang lautes Schimpfen. Kalle und Nikolaus Mach treffen ein.

„Du hast sie wohl nicht alle, Machmal“, ist Kalle zu hören, „der Franz tut keiner Fliege was zuleide. Du sperrst ihn einfach ein und lässt mich nicht mal mit ihm reden. Wie soll ich da für ihn Entlastendes finden?“

Und Mach: „Regen Sie sich nicht so auf, Weinig. Die Beweislage ist erdrückend, und Sie sind kein Rechtsanwalt. In meine Ermittlungen lasse ich mir von einem windigen Privatermittler wie Ihnen nicht reinpfuschen. Und das Du schminken Sie sich mal sofort ab.“

Schneider muss die beiden Streithähne trennen. Der Chorleiter hilft ihm, indem er Kalle sofort auf die Bühne beordert. Und dort hört man Kalle danach so laut singen, dass es klar ist: Hier wird Wut abgebaut. Nikolaus Mach dagegen prostet in seinem Ärger eifrig seinem Dienstherren Dr. Lange und dessen Gattin zu, dann seinen Kameraden und Helene. Er versucht wohl auf diese Weise Punkte zu machen, säuft sich stattdessen aber unter Hilde Schneiders und Helenes missbilligenden Blicken sehr schnell regelrecht zu.

„Hoffentlich geraten die beiden Hitzköpfe nicht beim Weißwurstholen aneinander“, meint Bernd zu Edwin Eberle, als plötzlich das Licht bei der Küche ausgeht und er mit ihm zusammen die Sicherungen und die Anschlüsse der Wurstkessel prüfen muss. „Der Kalle bringt es glatt fertig, dem Mach die Weißwürste in den Kragen zu stecken und dazu zu sagen Weißwurst und Hanswurst passen gut zusammen“

„Kannst du durchaus Recht haben, Bernd“, lacht Edwin, „aber ich denke, dazu werden die Beiden beim Weißwurstholen in ihrer Wut schon zu besoffen sein. Kalle hat schon die dritte leere Bierflasche unter seinem Stuhl auf der Bühne stehen. Auch der Mach ist auch schon weit über seinem Limit. Du hättest hören sollen, wie der den Egon Schneider angefahren hat, als dieser etwas über die Identität des Gerippes vom Steinbruch bei Owingen wissen wollte.

‚ie sind nicht mehr im Dienst, Herr Kriminalrat im Ruhestand, hat er rotzig gesagt. Und Dr. Lange, der daneben saß, hat ihn zurechtgewiesen: Noch hat Kollege Schneider die Urkunde nicht, Herr Kommissar Nikolaus Mach! Und als Egon Schneider die Geschichte dazu erzählte, kriegte der Mach einen Anpfiff, weil dadurch herauskam, dass er noch gar nichts wegen der Identifizierung unternommen hat. Danach hat sich Mach gleich noch einen Schnaps runtergeschüttet. Und Dr. Lange war mächtig verärgert, weil ihm in der Zwischenzeit am Büffet die letzte Scheibe von deinem köstlichen sauren Rindfleisch entgangen ist.“

Beide müssen lachen, als Bernd nun meint, im Kühlschrank befinde noch ein ganzer Teller der Köstlichkeit und dazu noch einer mit Kalbfleisch und Thunfischsauce. Er werde Dr. Lange später sicher diesbezüglich besänftigen können. Aber erstmal solle der sich kräftig über den Mach ärgern, damit dieser Stinkstiefel eins auf die Mütze bekäme.

Danach dürfen sie ein besonderes Schauspiel bewundern. Denn Mach ist auf dem Weg zur Bühne und kurz darauf im Gespräch mit den Musikern, welche zuerst abwehren, dann aber ein paar Takte summen und nicken. - Spaß oder neuer Ärger? Bernd ist gespannt.

Schlehenbusch

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