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Schlehen II Samstagnachmittag, 11. September 2010

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Kalles ISETTA 600 steht zwar draußen vor der Managervilla neben Helene Hanckes CITROËN PLURIEL und Schneiders altem OMEGA, als Bernd wieder eintrifft. Doch drinnen ist wieder von Kalle keine Spur. In der Küche geht es dafür hoch her. Von Egon Schneider ist dort auch nichts zu sehen. „Is abgeschwirr“, meint Helene Hancke, die gerade die Balsamico-Zwiebeln aus der Pfanne in einen Schüssel gibt, „hat in der Pfann Zwiebel rühr soll. Is weg mit Kall un Niko Mach, …“

„Und um was geht es dabei?“, kann Bernd Helenes Rede unterbrechen.

„Kall hat gesag, Mach hätt Unruh-Franz zu Unrech eingesperr. Müss sofort geklär wer. Hat drauf bestann, dass Egon un Mach mit zum Golfplatz. Mach woll unbeding sein Karr fahr.“

„Und danach sind die drei Drückeberger weg“, ergänzt Hilde Schneider, „als ob es hier nichts zu tun gäbe, Bernd. Jetzt müssen Sie für meinen faulen Gemahl mit schaffen!“

„Bernd“, mischt sich Judith ein, „du musst unbedingt das Rinderhack für die kleinen Fleischbällchen würzen. Die pürierten Zwiebeln und eingeweichte Semmelbrösel nach deinen Angaben sind schon drin. Die Eier müssen noch dran. Es fehlen auch Salz, Pfeffer und deine speziellen Kräuter. Später kannst du mit dem Braten beginnen. Ich muss wieder zu Simon! – Deine Gurken für das Tzatziki habe ich übrigens schon gehobelt und mit Salz und Dill gemischt. Der griechische Joghurt dafür steht im Kühlschrank!“

So hat Bernd alle Hände voll mit Hackbällchen und Tzatziki zu tun, während Edwin Eberle nur kurz reinschaut und sich wieder zum Dorfgemeinschaftshaus begibt, um die Getränke in die Kühlung zu geben, die Seemänner und Manager nach einer weiteren Helfer-Flasche Tannenzäpfle mit einer Besprechung zu verabschieden und danach das Dorfgemeinschaftshaus zuzusperren.

Der Gedanke, was Egon und Machmal mit Kalle beim Golfplatz wollen, geht Bernd beim Braten der Rinderbällchen und später dem Anmischen seines Tzatzikis, der scharfen roten Sauce und dem Finishen anderer Vorspeisen mit fein gehacktem und in Balsamico in der Pfanne geschwenktem Knoblauch sowie gehackter Petersilie durch den Kopf. Währenddessen beschwert sich Helene Hancke noch einmal bei ihm, bevor sie nach Hause fährt, dass der Machmal ihr komische Avancen mache, obwohl der doch wisse, dass sie den Karl habe.

Bernd hört nur mit einem halben Ohr hin, weil er sich an Helenes Obergefränkisch immer noch nicht gewöhnen kann.

Er wird später nachfragen müssen, sobald Egon Schneider zurück ist, was es nun mit dem ominösen Schlehenbusch auf sich hat. Sollte Kalle dort oben am Golfplatz genau an der alten Stelle eine Leiche gefunden haben, wo vor einem halben Jahr das Hundegerippe lag? – Das wäre doch sehr merkwürdig! Und was kann Chuck damit zu tun haben? - Vielleicht sollte er später doch noch einen Blick in den komischen Schnellhefter in seinem Handschuhfach werfen.

Schlehenbusch

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