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Wer ist Jesus Christus für uns heute?

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Praktisch-theologische Wahrnehmungen und Reflexionen

»Wer ist Jesus?« – diese Frage durchzieht und strukturiert schon das Markusevangelium,1 markiert durch dessen ersten Satz (Mk 1,1), weitergeführt durch die Himmelsstimme in Jesu Taufe (Mk 1,11), dann im Petrusbekenntnis (Mk 8,29) und durch die himmlische Stimme in der Verklärungsgeschichte (Mk 9,7), in den Leidensankündigungen (Mk 8,31; 9,31; 10,33 f.), in der Antwort Jesu vor dem Hohen Rat (Mk 14,61 f.), im Bekenntnis des Centurio unter dem Kreuz (Mk 15,39) und schließlich in der Botschaft des himmlischen Boten im leeren Grab (Mk 16,6 f.): narrativ konturierte Bekenntnisse mit christologischen Titeln (Christus, Sohn Gottes, Menschensohn), Aussagen über die Notwendigkeit des Leidens und Sterbens, teils als Geheimnis geschützt oder erzählend entfaltet, schließlich auf die Praxis der Nachfolge zielend (Mk 8,34) und je eigene Begegnungen mit dem gekreuzigten Auferweckten eröffnend, wenn man den abrupten Schluss dieses Evangeliums so deuten darf. Einem aufmerksamen Bibelleser werden diese Textsignale nicht entgehen und immer neu ins theologische Nachdenken führen und zur praktisch gelebten Christologie in der Nachfolge ermuntern.

»Wer ist Jesus Christus für uns heute?« – diese durch Bonhoeffer präzisierte Frage reflektieren systematisch-theologische Entwürfe,2 sie drängt aber gleichzeitig zur praktisch-theologischen Bestandsaufnahme. Denn nicht nur die durch die Frage selbst markierten existentiellen und gegenwärtigen Aspekte, sondern schon die grundlegende christologische Basis prägt direkt und indirekt praktisch-theologische Handlungsfelder und ermöglicht theologische Theoriebildung. Beides wird hier in den jeweiligen Wechselbeziehungen skizziert und beschrieben.3

Gottes Menschenfreundlichkeit und das Fest des Lebens

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