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3.3Das pädagogische Konzept

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Das pädagogische Konzept der Waldorfschulen stammt wie bereits erwähnt von dem Publizisten, Philosophen und Goethe-Forscher Rudolf Steiner.

Er wollte junge Menschen nicht nur auf eine intellektuelle Laufbahn vorbereiten, sondern sie außerdem durch den Unterricht zu grundsätzlichen Lebensfragen anregen und sie dabei unterstützen, eine freie und eigenständige Urteilskraft auszubilden.

Die Anthroposophie, Steiners eigene Weltanschauung und wissenschaftliche Herangehensweise, soll dabei nicht Unterrichtsgegenstand sein, auch wenn seine wissenschaftlichen und spirituellen Ansätze natürlich in die Unterrichtsmethoden mit einfließen.

Aus Steiners Sicht ist die Wahrnehmung des Menschen gleichwertig dreigeteilt in Denken (also die intellektuell-kognitive Wahrnehmung), Fühlen (künstlerisch-kreativ) und Wollen (handwerklich-praktisch). Aus diesem Grund sollen alle drei Fähigkeiten auch in der Schule gleichwertig gefördert werden. Man findet also deutlich mehr Unterrichtsfächer aus den künstlerisch-handwerklichen Bereichen als an der Staatsschule. Auch im Hauptunterricht, also in den Stunden, in denen die Hauptfächer unterrichtet werden, gibt es mehr künstlerische Elemente wie zum Beispiel Malen und Plasti­zieren.

Ein weiterer, sehr wesentlicher Ansatz besteht darin, den Kindern die Inhalte nicht nur über die Ausführungen und Erklärungen der Lehrer beizubringen, sondern ihnen vielmehr dabei zu helfen, selbst über eigene Erfahrungen zu begreifen und zu beurteilen. Waldorfschüler und -schülerinnen sollen nicht nur Inhalte kennen, sondern auch die Gesetzmäßigkeiten verinnerlichen, nicht nur Fakten wiedergeben können, sondern Zusammenhänge verstehen, um eigene Gedanken verfolgen zu können und die eigene Urteilskraft zu stärken.

1955 veröffentlichte Karl Stockmeyer, Waldorflehrer und Gründungsmitglied der Freien Waldorfschule an der Uhlandshöhe, alle von ihm gesammelten Äußerungen Steiners zur Pädagogik oder, wie Steiner es nannte, zur »Erziehungskunst«. 2003 erschien das Buch Pädagogischer Auftrag und Unterrichtsziele – vom Lehrplan der Waldorfschule (Menschenkunde und Erziehung) von Tobias Richter. Darin enthalten ist eine Übersicht über die Themen, die in den jeweiligen Klassenstufen unterrichtet werden sollen, um durch ihre Inhalte und Unterrichtsmerkmale das kindliche Körper- und Seelenwachstum je nach Entwicklungsphase zu unterstützen.

Einen festgelegten Lehrplan mit zu erreichenden Klassenzielen und manifestierten Themen gibt es jedoch an Waldorfschulen nicht. Die Lehrkraft entscheidet vielmehr selbst anhand des Wesens und der Entwicklung ihrer Klasse über die Geschwindigkeit und die Lernziele, die sie vermittelt.

Bei den regelmäßigen Monatsfeiern, Theater- und Eurythmieaufführungen und bei den Schulkonzerten zeigen die Lernenden der Schulgemeinschaft (manchmal auch öffentlich), was sie sich in den letzten Wochen erarbeitet haben.

Die beste Schule für mein Kind

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