Читать книгу Die beste Schule für mein Kind - Hendrik Lambertus - Страница 17
Die Unterteilung in Jahrsiebte und die Umsetzung des Lehrplanes
ОглавлениеNach der anthroposophischen Auffassung durchläuft der Mensch alle sieben Jahre einen eigenen und weiterführenden Entwicklungsschritt. Steiner nennt dies Jahrsiebt. Besonders sichtbar ist diese Entwicklung zu Beginn der Schulzeit (und des zweiten Jahrsiebtes) am Zahnwechsel des Kindes. Bis zu dieser Zeit, also von null bis sieben, hat das Kind sich durch »Nachahmung und Vorbild« entwickelt. Es hat gelernt zu gehen, zu sprechen und hat bestenfalls alle grob- und feinmotorischen Fähigkeiten ausgebildet. Nun, im zweiten Jahrsiebt, soll es sich durch »Nachfolge und Autorität« weiterentwickeln und sein noch unreifes Inneres stabilisieren. Dazu braucht es laut Steiner in der Schule eine starke und enge Bezugsperson, die ihm dabei hilft und die bestenfalls über die gesamten sieben Jahre hinweg dieselbe bleibt.
Aus diesem Grund haben Schülerinnen und Schüler der Waldorfschulen bis zur achten Klasse denselben Klassenlehrer oder dieselbe Klassenlehrerin, welche durch die lange und beständige Begleitung der Klasse die Möglichkeit haben, sich optimal auf jeden Einzelnen und dessen individuelle Entwicklung einzulassen.
Mit circa 14 Jahren treten die Jugendlichen in das dritte Jahrsiebt ein, in dem sie ihre eigene Urteilsfähigkeit und den freien Verstand ausbilden sollen. Nun werden verstärkt Fachlehrer und Tutoren eingesetzt. Der ehemalige Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin gibt »seine« oder »ihre« Klasse ab und übernimmt eine neue erste Klasse.