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Wie jedes Recht ist auch das Steuerrecht geschichtlich bedingt und Strömungen der Zeit ausgesetzt. Die Idee von der idealen, richtigen oder gerechten Besteuerung wurde zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedlich gesehen[1]. Wer sich unbefangen und ohne steuerliche Vorkenntnisse Gedanken darüber macht, wie der staatliche Finanzbedarf auf die Bürger verteilt werden kann, wird wahrscheinlich über zwei Fragen nachdenken: Er wird nach einem Maßstab suchen, nach dem die Lasten verteilt werden sollen, und er wird sich fragen, wie dieser Maßstab am besten umgesetzt werden kann. Optimal wird diese Umsetzung sein, wenn jeder nach der Besteuerung feststellen kann, wie hoch sein Anteil im Verhältnis zu den Anteilen anderer ist und ob er maßstabsgerecht ausgefallen ist. Eine solche Transparenz bei der Verteilung der steuerlichen Lasten ist aber nur möglich, wenn die steuerliche Belastung durch eine Steuer bewirkt wird. Eine Vielzahl der Steuern, wie wir sie heute kennen, erschwert die Einsicht, dass der eigene Beitrag für das Gemeinwesen angemessen ist.