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Schalldämpfer
ОглавлениеSinn und Wirkungsweise: Der Knall beim Schuss der Jagdwaffe setzt sich im Wesentlichen zusammen aus dem nicht dämpfbaren, da an jeder Stelle der Flugbahn auftretenden Geschossknall sowie dem Mündungsknall. Der Mündungsknall entsteht meist durch die schlagartige Entspannung des hohen Überdrucks an der Mündung, wenn das Geschoss dieselbe verlässt. Nur der Mündungsknall ist dämpfbar, sodass der Knall bei Jagdwaffen mit einem Schalldämpfer zwar nur teilweise, aber gehörtechnisch effektiv reduziert werden kann. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass ein Gewehrknall von ca. 160 dB (eine Lautstärke, die bereits bei nur einem Schuss eine irreparable Gehörschädigung hervorrufen kann) mit einem guten Schalldämpfer bis auf zwar immer noch laute, aber im Freien verträgliche etwa 130 dB reduziert werden kann.
Schalldämpfer wirken auf den Mündungsknall hauptsächlich durch die Kombination aus Verwirbelung des Gasstroms, Entspannung des Gasdrucks, Reduktion von Gastemperatur und Gasgeschwindigkeit (sowie Frequenzmodulation).
Die vor allem in technisch unaufgeklärten Traditionskreisen verbreitete Meinung, dass dem Schalldämpfer an Jagdwaffen eine Deliktrelevanz zugewiesen werden müsse und mit ihm der Wilderei Vorschub geleistet würde, ist freilich weder technisch noch kriminalstatistisch haltbar. Schalldämpfer an Jagdwaffen dienen fast ausschließlich dem Gesundheitsschutz, indem sie Schützen, Umstehende und Jagdhunde vor irreparablen Gehörschäden bewahren helfen. Zudem verringern Schalldämpfer den Hoch- und Rückschlag der Waffe (was das leidige »Mucken« bekämpft) und verbessern die Präzision der Waffe, sodass der Schütze allgemein erfolgreicher wird.
Rechtlich sind Schalldämpfer den Waffen gleichgesetzt, d. h., sie müssen in die WBK eingetragen werden.
Oben: einschüssige Kipplaufpistole, unten: Pistole und Revolver