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Verschlüsse

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Während die Entwicklung der Verschlüsse jagdlicher Repetierer meist von Militärkonstruktio­nen wie der Kammerladungsbüchse von Dreyse, dem Kommissionsgewehr M/88 und der Mauser 98 abgeleitet werden kann, verlief die Evolution der Kipplaufverschlüsse nicht ganz so geradlinig. Dies hängt damit zusammen, dass auf dem Kontinent und den Britischen Inseln parallel geforscht und gebaut wurde. Von den vielen Kipplauf­verschlüssen des 19. Jahrhunderts, ergänzt durch Weiterentwicklungen bis in unsere Zeit hinein, blieben letztlich nur die besten übrig: Überwiegend solche, die großteils maschinell gefertigt werden können.

112 | Welche Funktion hat der Verschluss?

Er verriegelt zusammen mit der beim Schuss nach hinten gasdicht abschließenden (»lidern­den«) Patronenhülse das Patronenlager. Er bildet den Laufabschluss nach hinten, nimmt die Schlossteile auf und verbindet Lauf und Schaft.

113 | Welche Verschlüsse werden unter­schieden?

Man unterscheidet Kipplauf-, Kammer-­(Zylinder-) und Blockverschlüsse.


Geradezugverschluss

114 | Welche Verschlüsse finden wir bei Repetierbüchsen?

Kammer- = Zylinderverschlüsse, überwiegend Drehkammer- und Geradezugverschlüsse.

115 | Wie funktioniert ein Zylinderverschluss?

Die Verschlusskammer wird mit dem Kammerstängel in der Kammerhülse bewegt. Die Ver­riegelung wird meist dadurch erzielt, dass Verschlusswarzen in entsprechende Ausnehmungen eingreifen. Zylinderverschlüsse funktionieren meist als Drehkammerverschluss; andere Konstruktionen greifen (wieder) das Prinzip des Geradezugverschlusses auf.

116 | Haben alle Repetierbüchsen einen Zylinderverschluss (Kammerverschluss) mit seitlichem Kammergriff (Kammerstängel)?

Nein; es gibt »Unterhebel-Repetierer« (Lever ­Action) und »Vorderschaft-Repetierer« (Pump ­Action) sowie die »Inline«-Repetierbüchse ­»Semprio« von Krieghoff.

117 | Gibt es auch Repetierflinten?

Ja, mit Zylinderverschluss und Kammergriff ­sowie meist als »Pump Gun«, bei der der Verschluss mit dem Vorderschaft betätigt wird.


Kippblockverschluss bei einer Handspanner- Bockbüchsflinte

118 | Was ist ein Blockverschluss?

Der Verschlussblock bewegt sich vertikal im Verschlussgehäuse. Er findet bei einläufigen Büchsen Verwendung (Blockbüchsen).

119 | Bei welchen Waffen findet der Kippblockverschluss Verwendung?

Für ein- und mehrläufige (auch kombinierte) Kipplaufgewehre.

120 | Welche Waffen haben Selbstlade­verschlüsse?

Selbstladeverschlüsse findet man bei den »halbautomatischen« Waffen.

121 | Welche verschiedenen Verschluss-Ausführungen gibt es bei Kipplaufwaffen?

• Einfache und doppelte Laufhakenverriegelungen

• Greenerverschluss- (einfacher Querriegel)

• Kerstenverschluss (doppelter Querriegel)

• Purdeyverschluss (Purdey-­»Nase«)

• Flankenverschluss

Bei Flinten oft anzutreffen ist der Keilverschluss, bei Büchsen der Kippblockverschluss.


Spannschieber vorn: Kugel- und linkes Schrotschloss gespannt und entsichert, rechtes Schrotschloss gespannt und gesichert.

Vorderer Abzug betätigt Kugellauf (Rückstecher), hinterer Abzug linken Schrotlauf.

Spannschieber in Mittelstellung: Schrotschlosse gespannt und entsichert, Kugelschloss nicht gespannt.

Vorderer Abzug betätigt rechten Schrotlauf, hinterer Abzug linken Schrotlauf.( Einstecklauf kann eventuell über Stecher geschossen werden.)

Schieber hinten: Waffe ist gesichert.

Greenerverschluss


Kerstenverschluss

122 | Was versteht man unter Basküle?

Die Basküle ist der Verschlusskasten (das Gehäuse) und dient bei Kipplaufgewehren zur Aufnahme der Verschluss- und Schlossbestandteile.

123 | Was verriegelt der Greenerverschluss?

Der Greenerverschluss hat zusätzlich zu den Laufhaken einen einfachen Querriegel, der aus ­einer durchbohrten Verlängerung der Lauf­schiene besteht. Diese Verlängerung greift in ­einen Ausschnitt des ­Systemkastens ein.

124 | Was kennzeichnet den Kerstenverschluss?

Der Kerstenverschluss hat 2 seitliche Laufver­längerungen, die im Systemkasten verriegeln.

125 | Wie funktioniert der Purdeyverschluss?

Beim Purdeyverschluss ist an der Stoßfläche der Läufe eine Nase angebracht, die in eine Ausnehmung des Stoßbodens eingreift und dort ­verriegelt wird.

126 | Was ist ein Flankenverschluss?

Seine Kennzeichen sind seitliche Scharnierbolzen und die fehlenden Laufhaken.

127 | Welcher weitere Verschluss hat sich bei Bockbüchsen und Bockbüchsflinten durchgesetzt?

Der Keilverschluss.

128 | Welcher Verschluss ist oft bei stabilen Kipplaufbüchsen anzutreffen?

Der Kippblockverschluss verbindet die Vorteile der stabilen Blockverriegelung mit denen der Kipplaufwaffe.

129 | Was ist der Stoßboden bei Kipplauf­waffen?

Die Fläche der Basküle, an der die Läufe von Kipplaufgewehren im geschlossenen Zustand anliegen. Er dient dem Laufabschluss und nimmt über den Boden der Patronenhülse die Kraft des rückwärts wirkenden Gasdrucks auf.

130 | Wann wird in der Fachsprache eine ­Kipplaufwaffe als »gebrochen« bezeichnet?

Wenn sie geöffnet, aufgeklappt (»gekippt«) ist.

131 | Wie wird der Spannmechanismus ­betätigt?

Bei Selbstspanner-Kipplaufwaffen durch Abkippen der Läufe, bei Repetierern durch Öffnen bzw. Schließen des Schlosses, bei Handspannern durch Spannen der Hähne bzw. Betätigen des Spannhebels oder Spannschiebers.

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