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Flintenlaufgeschosspatronen

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Anstelle der Schrotladung kann aus einer Schrotpatronenhülse ein Flintenlaufgeschoss (FLG) verfeuert werden. Ein FLG ist ein Einzelgeschoss aus Blei, Kupfer, Messing usw., das aus dem glatten (auch ganz oder teilweise gezogenen) Flintenlauf verschossen wird. Die Stabilisierung beruht im glatten Lauf auf dem Pfeil-/Bolzenprinzip, eine Drallstabilisierung findet nur im gezo­genen Lauf statt. Führungsrippen erlauben das Ver­schießen des FLG auch aus engen Chokebohrungen, denn der Druck, den die stauchbaren Rippen auf die Laufwandung ausüben, ist nicht größer als der von Schroten einer normalen Schrotladung. Die Treffsicherheit der FLG ist in der Regel auf Schrotschussentfernung begrenzt, wobei aber spezielle Ladungen/Läufe bis 100 m tauglich sind. Einschießen zur Feststellung der Schussleistung und der Treffpunktlage ist unbedingt erforderlich. Die Verwendung des FLG auf Schalenwild ist erlaubt, ohne dass wie bei Büchsenpatronen die »Sachlichen Gebote« des BJagdG hinsichtlich der Mindestenergie auf 100 m (E100) beachtet werden müssen. Die Abprallneigung der FLG ist größer als die der Büchsenpatronengeschosse, was zu verstärkter Vorsicht hinsichtlich des Hintergeländes zwingt (auf Geschossfang achten).

242 | Wie hoch ist die Mündungsgeschwindigkeit (V0) von FLG?

Die V0 beträgt (je nach Ladung) etwa 410 – 470 m/s.

243 | Welche Energie wird erreicht?

Die Auftreffwucht liegt je nach Ladung bei 25 m (E25) um 1500 – 2000 Joule, bei 50 m (E50) um 1000 – 1500 Joule. Für den Schuss auf Schalenwild mit FLG ist keine Mindestenergie gefordert. Die noch leistungsstärkeren »Magnum«-FLG dürfen nur aus so beschossenen Waffen benützt werden.

244 | Wozu dienen Flintenlaufgeschosse?

Zum Schuss auf Schalenwild (meist auf Schwarz­wild) bei Drück- und Treibjagden (sowie zu Fangschüssen mit der Flinte auf Schalenwild).

245 | Wozu dienen die schrägen Rippen am Flintenlaufgeschoss?

Sie ermöglichen dessen Durchgang durch die Würgebohrung, wobei die Bleirippen zusammengepresst werden. Sie geben dem Geschoss keine stabilisierende Rotation.

246 | Wie weit kann ein Flintenlaufgeschoss das Hintergelände gefährden?

1200 m bei einem Abgangswinkel von ca. 30 Grad (viermal so weit wie beim Schrotschuss). FLG prallen leicht von Hindernissen ab (auf ­Geschossfang achten!).

247 | Welche Masse haben Flintenlauf­geschosse?

Je nach Kaliber etwa (19)24 – 39 g.

248 | Welche V0 haben unterkalibrige Treibkäfig-FLG?

Die V0 liegt bei ca. 580 – 600 m/s und verringert sich bei V50 auf ca. 520 – 550 m/s.

249 | Wie hoch ist die Auftreffenergie unterkalibriger Treibkäfig-FLG?

Bei 50 m kann die Auftreffenergie bis 3000 Joule betragen.

250 | Ist der Schuss mit dem Flintenlauf­geschoss auf sämtliches Schalenwild erlaubt?

Ja, denn an FLG werden keine ballistischen ­Bedingungen für den Schuss auf Schalenwild ­gestellt.

251 | Was verleiht dem Flintenlaufgeschoss seine Richtungsstabilität?

Der vorne liegende Schwerpunkt (Pfeil- bzw. Bolzenstabilisierung).

Vor und nach der Jägerprüfung

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