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Einleitung

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Wir haben die Dynamik erlebt, mit der die Welt sich in den vergangenen Dekaden verändert hat und haben nur eine vage Vorstellung davon, wie sich die Welt und unser Leben in der Zukunft verändern werden. Mühsam versuchen wir, uns ein Bild von dem zu machen, was uns erwartet. Aber auch alle möglichen mächtigen Interessengruppen machen sich ihre Gedanken. Sie haben erstaunlich präzise Vorstellungen von der Zukunft. Weil die Vorhersagen so unterschiedlich sind, beschäftigen wir uns ständig mit der Frage, wer wohl recht hat. Jeder kämpft in diesem Wettbewerb darum, recht zu haben. Dabei übersehen wir, dass recht zu haben für uns und die Welt vollkommen irrelevant ist. Es kommt ausschließlich darauf an, das Richtige zu tun. Recht zu haben und das Richtige zu tun, sind sehr unterschiedliche Dinge. Sie erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen.

Viele Menschen und Institutionen erklären uns die Welt, wie sie ist, wie sie sein wird, wie alles funktioniert, was richtig und falsch ist, was wir tun müssen, wenn wir kein schlechter Mensch sein wollen. Dazu beruft sich jede Interessengruppe, die etwas auf sich hält, auf entsprechende Erkenntnisse der Wissenschaft. In unserer modernen aufgeschlossenen Gesellschaft hat die Wissenschaft die Deutungshoheit über die Wahrheit übernommen. Wissenschaft steht dabei für unparteiisches, ausschließlich der Wahrheit verpflichtetes Wissen. Nicht wenige Menschen glauben, dass sie, indem sie die richtige, wissenschaftlich begründete Theorie wählen und sich dementsprechend verhalten, auch automatisch das Richtige tun. Das Angebot solcher Theorien und der hieraus abgeleiteten Verhaltensregeln ist jedoch ebenso vielfältig wie unterschiedlich. Wir haben die freie Wahl zwischen höchst unterschiedlichen Wahrheiten. Wenn uns auffällt, dass die Realität und das Richtige nicht beliebig oder gegensätzlich sein können, dann müssen wir auch erkennen, dass mit der wissenschaftlichen Legitimierung etwas nicht stimmen kann. Jeder will zwar recht haben, was bei gegensätzlichen wissenschaftlichen Theorien jedoch völlig unmöglich ist.

Selbstverständlich können Menschen, die einfach beliebigen Theorien folgen, Erfolg haben, sie haben jedoch eine schlechte Überlebenswahrscheinlichkeit. Wenn wir dauerhaft erfolgreich sein möchten und dabei nicht plötzlich scheitern wollen, nützen uns beliebige Theorien nichts. Dauerhaft erfolgreiche Menschen tun zwar sehr unterschiedliche Dinge, ihr Handeln folgt jedoch der immer gleichen Denk- und Vorgehensweise. Diese hat sich schon immer der gleichen Orientierungspunkte bedient. Wir brauchen also eine sehr spezielle Sicht der Dinge, eine spezielle Vorgehensweise und keine beliebigen Theorien, wenn wir überleben wollen. Wir brauchen das Wissen und die Vorgehensweise der Praktiker!

Unsere Wissenschaft kennt wesentlich nur die Chance, aus der ein Erfolg hervorgeht, und das Risiko, welches Scheitern bzw. den Tod zur Folge hat. Die Wissenschaft ist weitestgehend auf diese Alternativen beschränkt, weil sie glaubt, diese mit ihren Methoden berechnen zu können.

Ein Risiko, das nicht mit dem Tod endet, also mit dem Überleben oder sogar mit Erfolg, ist für die Wissenschaft schwer vorstellbar, nicht greifbar und erst recht nicht berechenbar. Was man nicht erklären und berechnen kann, kann auch nicht Bestandteil einer Theorie sein. Es wird also einfach ignoriert.

Obwohl es die Wissenschaft ignoriert, legen viele Menschen in der Praxis sehr großen Wert darauf, zu überleben, wenn ein Risiko eintritt. Wir wissen, dass es erstrebenswert ist, „aus Zitronen Limonade zu machen“, also aus einem eingetretenen Risiko (einem Misserfolg), einen Erfolg zu machen. Wenn wissenschaftliche Theorien diese Möglichkeiten ignorieren, erhalten wir einen ersten Eindruck davon, warum es schlecht für unsere Überlebenswahr-scheinlichkeit ist, Theorien zu folgen.

Niemand kommt mit einer tollen Theorie daher, ohne Einfluss auf uns und unser Verhalten nehmen zu wollen. Wenn wir ein selbstbestimmtes Leben führen und unsere eigenen Ziele erreichen wollen, dürfen wir uns nicht auf fremde Theorien verlassen. Wir müssen unseren eigenen Film drehen. Das ist kein Egoismus. Niemand außer uns selbst ist an unserem persönlichen Wohlergehen interessiert und niemand außer uns selbst trägt die Verantwortung und die Risiken für unser Handeln.

In diesem Buch geht es darum, wie es uns gelingen kann, in einer Welt, die wir nur unzureichend verstehen, das Richtige zu tun.

Wir werden nicht versuchen, Ereignisse vorherzusagen oder Wahrscheinlich-keiten zu berechnen. Wir befassen uns zunächst mit der Realität, mit einer Welt, die wir nur sehr unzureichend verstehen. Wir befassen uns mit dem, was wir wissen, und mit dem, was für immer vage Theorie bleiben wird. Wir befassen uns mit uns selbst und mit dem, was wir wirklich wollen. Wir befassen uns mit den Risiken, denen wir ausgesetzt sind, an denen wir jederzeit scheitern können. Scheitern ist etwas ganz Normales. Wir müssen aber vermeiden, so zu scheitern, dass unser Überleben (z. B. das, was wir als unsere wirtschaftliche Existenz betrachten) gefährdet bzw. zerstört wird. Ein großer Teil dieses Buches befasst sich mit den Risiken, die unser Überleben gefährden, denn unsere Erfolge sind bedeutungslos, wenn wir nicht überleben. Schließlich stelle ich eine Methode vor, die jenseits des weitverbreiteten Planungs- und Optimierungsirrsinns einen risikoarmen und gleichzeitig Erfolg versprechenden Weg für unser Handeln aufzeigt. Eine Methode, die es ermöglicht, dass wir unsere Fähigkeiten nicht mehr zu unserem Schaden einsetzen und nicht dort, wo es um die „goldene Ananas“ geht, sondern da, wo es sich wirklich lohnt. Diese Methode habe ich in ein Handlungsschema überführt, das systematisch und kontinuierlich unsere Überlebenswahrscheinlichkeit und unsere Erfolgsaussichten optimiert.

Seit Menschengedenken handeln Menschen so, dass ihr Überleben gesichert und gleichzeitig eine erfolgreiche Entwicklung möglich ist. Auch heute bleibt uns nichts anderes übrig, als das zu tun, was schon immer funktioniert hat, die Vorgehensweise der Praktiker. -Auch wenn diese Vorgehensweise in unserer „Wissensgesellschaft“ nicht gelehrt und diskreditiert wird, stellt sie die einzig funktionierende Überlebensstrategie dar.

Gegen Ende des Buches werden Sie erkennen, warum Sie mit einem schrift-stellerisch unbeholfenen Maschinenbauer vorliebnehmen müssen, wenn sie etwas über das hocheffektive Wissen und die Vorgehensweise der Praktiker erfahren möchten. Vielleich hilft zu Anfang der unsinnige Gedanke, nur ein Praktiker könne über das Wissen der Praktiker schreiben, über gewisse Unzulänglichkeiten hinweg. Als Praktiker fehlt mir möglicherweise die diplomatische Ausgewogenheit eines intellektuellen Politikers, die man heute in der Öffentlichkeit gewohnt ist. Für das Verständnis dieses Buches ist es völlig gleichgültig, ob sie meinen Ansichten zustimmen oder sie mit Empörung ablehnen. Ihr Leben und Ihr Weltbild sind logischerweise ebenso speziell wie das meinige. Grämen Sie sich nicht, wenn Sie beim Lesen das Gefühl beschleicht, jemand, der möglicherweise dümmer und weniger gebildet ist als Sie selbst, wolle Ihnen etwas erzählen. Bitte keine Aufregung, es geht in diesem Buch nicht ums Rechthaben, Thema ist hier ausschließlich Machen! Ziel ist es, Sie in die Lage zu versetzen, Ihre persönlichen speziellen Fähigkeiten in optimaler Weise so einzusetzen, dass Sie mit größter Wahrscheinlichkeit überleben und darüber hinaus die Möglichkeit auf ein erfolgreiches Leben haben.

überleben erfolgreich (in genau dieser Reihenfolge)

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