Читать книгу Abhandlungen über die Psalmen, Band 2 - Hilarius von Poitiers - Страница 165

12.

Оглавление

Standhaft aber hat er, weil sich bei ihm keine Vergessenheit der Satzungen Gottes einschleichen kann, folgendes Bekenntniß abgelegt, indem er sagt: „Dein bin ich, rette mich, weil ich deinen Satzungen nachgestrebt habe.“ Nicht für Alle paßt die Sprache dieses Bekenntnisses, und selten ist der, welcher es wagt, sich Gottes Eigenthum zu nennen. Allerdings wird es der wagen, welcher gesagt hat:823 „Mein Leben ist Christus, und das Sterben für mich Gewinn;“ und:824 „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Und die, welche dem Glauben dieses Apostels gleich seyn werden, werden ohne Unverschämtheit behaupten, daß sie Gott angehören. Dieses ist die Sprache einer Seele, welche immer auf Gott ihr Augenmerk richtet; dieses ist das Werk einer unermüdeten Barmherzigkeit, einer unerschütterlichen Enthaltsamkeit, eines zur Gewohnheit gewordenen Fastens, einer unbereuten Freigebigkeit. Denn wie wird sich derjenige Gottes Eigenthum nennen, welcher von sinnlicher Lust glüht, schnell in Zorn geräth, für die Befriedigung der Habsucht besorgt ist, nach Trunkenheit dürstet, und für den Ruhm der Welt aus Eitelkeit eingenommen ist? Ein solcher wird vielmehr diesen Dingen und nicht Gott angehören. Denn wie wird der, in welchem diese Fehler und Leidenschaften überhand nehmen, nicht denjenigen Dingen angehören, welchen er dienen wird? Mehrere Götter haben die Heiden; aber nur Einen Gott hat Paulus, aus welchem Alles ist, und Einen Herrn, unsern Jesus, durch welchen Alles ist. Daher bekennt der Prophet standhaft, daß er dem angehöre, welchem allein er dient; und weil er ihm angehört, bittet er, daß er gerettet werde. Sein aber ist er dadurch, daß er dessen Satzungen nachstrebt. Während die Einen nach dem Ruhme der Welt streben, die Andern Grundstücke, Häuser und Geld suchen, strebt er nach den Satzungen Gottes, und rühmt sich, daß er Gott angehöre.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

Подняться наверх