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Es folgt dann auch eine Erwähnung von den Gerichten Gottes, indem er sagt: „Mit meinen Lippen sprach ich aus alle Gerichte deines Mundes.“ Wie groß ist hier die Verschiedenheit der Gegenstände und der Benennungen! Zuerst werden von Jugend auf die Gebote Gottes bewahrt; dann wird Gott mit ganzem Herzen gesucht; hierauf werden Gottes Reden geheim gehalten, und es wird Belehrung über die Satzungen begehrt; jetzt werden die Gerichte kund gethan. Allein es könnte vielleicht scheinen, der Prophet habe sich selbst vergessen, und sich weder seiner noch der fremden Worte mehr erinnert. Denn in diesem Buche der Psalmen lesen wir:663 „Deine Gerichte sind wie ein tiefer Abgrund.“ Der Apostel Paulus spricht:664 „Unerforschlich sind die Gerichte Gottes;“ und wiederum der Prophet:665 „Denn groß sind deine Gerichte, und unaussprechlich;“ wie sollte nun der Prophet es wagen zu sprechen: „Mit meinen Lippen sprach ich aus alle Gerichte deines Mundes?“ Allein der Prophet sagte hier nichts weder gegen sich, noch gegen einen andern Propheten von gleichem Geiste. Denn er sagt nicht: „Mit meinen Lippen sprach ich aus alle deine Gerichte;“ sondern er sagt: „Alle Gerichte deines Mundes;“ indem er weiß, daß ein Unterschied sey, zwischen den Gerichten Gottes, und den Gerichten des Mundes Gottes. Hat er etwa, als er sprach: „Deine Gerichte sind wie ein tiefer Abgrund;“ gesagt: Die Gerichte deines Mundes sind wie ein tiefer Abgrund? Jetzt aber sagt er: „Die Gerichte deines Mundes sprach ich aus.“ Jene Gerichte also, welche durch die Propheten oder durch die Worte Gottes bekannt seyn konnten, hat auch der Prophet nicht verschwiegen; und diese sind darum kund gethan worden, auf daß sie gelehrt würden.

Abhandlungen über die Psalmen, Band 2

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