Читать книгу Highway ins Verderben - Hildegard Grünthaler - Страница 7
Prolog
Оглавление»Anmeldename«, murmelte Jürgen Brombacher. Er tippte »womodriver« in die Eingabemaske. »Passwort, wie hieß das doch gleich? ›highway19‹? ›traveller17‹?«
Er lupfte den Laptop, holte die Liste mit den Zugangsdaten hervor, fuhr mit dem Zeigefinger die Zeilen entlang und tippte schließlich »18amerika#« in die Maske. Auf seine Anfrage waren sieben Zuschriften eingegangen. Ein gewisser mobilspezialist hatte geschrieben:
»Amerika kannst du vergessen, viel zu gefährlich! Lauter Gangster dort! Bleib lieber in Deutschland, da weißt du, was du hast!«
»So ein Depp!«, entrüstete sich Helga, die ihm von hinten über die Schulter sah. Jürgen scrollte weiter. mark12 empfahl ihm ein Buch. Jürgen kopierte den Titel, bevor er die nächste Antwort anklickte. Solarpaneele mit 400 Watt und Gelbatterien mit 800 Ampere wären das mindeste, was ein Wohnmobil für eine derartige Reise bräuchte, hatte ihm freak mitgeteilt. Ein Typ mit dem Pseudonym asterix99 hatte bereits seinen Senf zu der Antwort gegeben:
»Blödsinn, braucht man nicht, auch in Amerika kommt der Strom aus der Steckdose!« Jürgen stöhnte und klickte weiter: mäuserich hatte ihm kundgetan:
»Weiß ich nicht. War noch nie in Amerika«.
»Spar dir doch die Mühe und die Zeit mit diesen blöden Foren«, forderte ihn Helga auf. »Dort sind doch nur Klugscheißer unterwegs!«
Jürgen antwortete nicht, er hätte ihr sonst recht geben müssen. Stattdessen klickte er die Antwort von rumkugel an.
»Verkauf deine windige Karre! Die bricht Dir auf der ersten Schotterstraße zusammen. Leg Dir ein anständiges Expeditionsmobil zu! Wie willst Du ohne Allradantrieb durch Alaska kommen? Bei minus 50°, bei Eis und Schnee und in totaler Finsternis? Dort gibt es kaum Straßen!«
Jürgen widerstand dem ersten Impuls, der Rumkugel eine Erwiderung auf den hirnrissigen Stuss zu tippen. Stattdessen klickte er sich ziemlich ernüchtert durch den Rest der sinnentleerten Zuschriften.
»So ein richtig schickes Mobil wär aber schon was«, schwärmte Helga, »mit allem Schnickschnack und allem Pipapo ...«
»Da müsstest du vorher das vermietete Häuschen meiner Eltern verkaufen oder aber im Lotto gewinnen. Das Häuschen wird nicht verkauft, ein Lottogewinn ist nicht planbar, und unsere Konten und Reserven wollen wir doch nicht angreifen. Deshalb werden wir die Reise mit unserem guten, alten, zuverlässigen Wohnmobil machen. Ohne Schnickschnack und ohne Pipapo. Eine Solaranlage werden wir aber wirklich brauchen!«, entschied Jürgen. Er loggte sich aus und startete die Googlesuche.