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2.2.7 Gewissen

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„Das Gewissen ist das menschliche Bewusstsein“ (Demokrit). „In der Ethik ist das Gewissen das Bewusstsein eines inneren Gerichtshofs des Menschen“ (E. Kant). Dieser legt den sittlichen Wert oder Unwert des eigenen Verhaltens bzw. die Fähigkeit der moralischen Selbstbeurteilung offen. Das Gewissen107 enthält Polaritäten.108 „Das Gewissen erhält als moralische Instanz positive und negative Informationen direkt von der Seele.“* Wenn jemand ein schlechtes Gewissen hat, macht er sich Vorwürfe und fühlt sich schuldig. Hat er ein reines Gewissen, dann stimmt ihn das positiv: „Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst“ (J.W. von Goethe). Wir können also gutes und schlechtes Gewissen unterscheiden.

► Ein gutes Gewissen bringt uns den Seelenfrieden: „Das Gewissen ist Gottes Gegenwart im Menschen“ (E. Swedenborg). „Ohne ein fröhliches Gewissen und ein unbeschwertes Herz vor Gott kann niemand selig werden“ (M. Luther). „Wenn euer Gewissen rein ist, so seid ihr frei“ (J.W. von Goethe). „Das Gewissen ist unser bester und zuverlässiger Wegweiser“ (L. Tolstoi). Gut ist es zu wissen: „Eine innere Stimme warnt vor falschen Handlungen“ (Sokrates). „Ein gutes Gewissen hilft uns dabei, im geisteswissenschaftlichen Universum besser zurecht zu kommen.“* Denn: „Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen“ (Ovid). „Ein gutes Gewissen lacht über falsche Beschuldigungen“ (aus Indien). Anders gesagt: „Das Gewissen ist der Wachhund, der die Sünden verbellt“ (unbekannt). Und es gilt: „Wer sich schuldig fühlt, braucht keinen Ankläger“ (aus Estland). Weitere Meinungen dazu: „Man entgeht wohl der Strafe, aber nicht dem Gewissen“ (Sprichwort). „Das Gewissen ist eine Wunde, die nie heilt und an der keiner stirbt“ (C.F. Hebbel). „Das Gewissen ist der einzige Spiegel, der weder betrügt, noch schmeichelt“ (Ch. von Schweden). Deshalb: „Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht“ (M. von Ebner-Eschenbach).

► „Böses Gewissen verraten die Augen“ (Deutsches Sprichwort). Und es gilt auch: „Nimm dein Gewissen nicht auf den Rücken“ (China). „Ohne eine ethische Verantwortung bleibt das Gewissen leer. Ohne Verantwortung ist das Gewissen blind“ (L. Honnefelder). Erstaunlich: „Gewissen und Feigheit sind in Wirklichkeit ein und dasselbe“ (O. Wilde). Auch: „Gewissenbisse erziehen zum Beißen“ (F.W. Nietzsche). Warnung: „Grenzen, die nie gesetzt werden, können jederzeit überschritten werden“ (Almut Adler). „Gewissenlosigkeit ist nicht Mangel an Gewissen, sondern der Hang, sich an dessen Urteil nicht zu kehren“ (E. Kant). Andererseits: „Viel Fleiß und wenig Gewissen machen den Beutel voll“ (Sprichwort). Interessante Bemerkung: „Wenn das Gewissen ein Rotlicht ist, dann bemühen sich die meisten, noch schnell bei gelb über die Kreuzung zu kommen“ (S. Berger). Zum Nachdenken: „Das Gewissen ist eine Schwiegermutter, deren Besuch nie endet“ (H.L. Mencken).

► Fazit: „Das Gewissen ist das menschliche Bewusstsein vom Guten und dem Bösen im geisteswissenschaftlichen Universum.“* „Ein schlechtes Gewissen ist ein Zeuge, den man Tag und Nacht mit sich herumträgt“ (Juvenal). Auch gilt: „Wenn der innere Schweinehund bellt, will er damit das Gewissen verjagen“ (E. Ferstl). Eine weitere Erkenntnis: „Das so genannte gute Gewissen ist oft nur ein guter Falschmünzer“ (G. Nyncke). Oder: „Das gute Gewissen bedingt ein schlechtes Erinnerungsvermögen“ (E. Baschnonga). Was merken wir uns hier? Bei der Beurteilung von Prinzipien zur Lebensbewältigung ist ein klarer Trennstrich zum Selbstbetrug des Menschen zu ziehen. „Mitunter ist der Wille zum Guten zwar gegeben, aber das konkrete Verhalten des Menschen ist in der Realität oft alles andere als prinzipientreu.“* Die ausschließliche Orientierung des Menschen an seinem eigenen Gewissen kann den Menschen auch in die Irre führen.109 „Niemand wird in der Welt leichter betrogen … als das Gewissen“ (J. Paul). Wie ist es zu bewerten, wenn ein Mensch nur noch seinem Gewissen folgen mag? Die folgende Meinung findet meine volle Unterstützung!

„Statt mit einem objektiven Gerichtshof haben wir es bei unserem Gewissen eher mit einer Art doppelter Buchführung zu tun, die zahlreiche Tricks kennt, um ihre Bilanzen zu fälschen“

(Richard David Precht)

Aber: „Wir sollten uns nicht dem Bösen zuwenden, sondern uns klug am Bewusstsein des Guten orientieren; wir sollten mit Klugheit die Autorität der Zehn Gebote anerkennen und diese einhalten. Alles andere bringt unseren Geist vom rechten Weg ab.“*

Dialektik des geisteswissenschaftlichen Universums

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