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Turbulenzen in der Grafschaft Pinneberg – 1616 – 1622
ОглавлениеSeit 1616 wird die Grafschaft Pinneberg durch die Großmachtpolitik des Dänenkönigs Christian IV, der Anspruch auf die Herrschaft Pinneberg erhebt, in Turbulenzen gestürzt.
König von Dänemark: Christian IV – (1643 Karl von Mander)
König von Dänemark: Christian IV – (1625 Pieter Isaacsz)
Der deutsche Kaiser Ferdinand II bestätigt zwar Graf Ernst III zu Holstein in seinen Rechten, kann ihm aber militärisch nicht zu Hilfe kommen, als Christian IV seine Soldaten in die Grafschaft Pinneberg einrücken lässt.
Die Einquartierung der Soldaten führt dabei zu Drangsalierungen der Bevölkerung, wie ein amtliches Protokoll nach ihrem Rückzug für Wedel festhält.
Johan Ladigs sagt aus, dass „sie ihn, seine Frau und Kinder auß dem Haus gejagt. Auch seinen Vatter der 100 weniger 4 Jahre alt, auf sein Bett gezogen und ihm etliche Streiche mit der bloßen Wehr über den Kopf gegeben“ Steffen Beermann wurde von den „Soldaten gahr jemmerlich geschlagen das er schier in seinem eigenen Bludt ersticken müssen“. Hans Röttkers Wittwe gibt zu Protokoll, „dass sie, obwohl ihr Mann schwer erkrankt war, den Cornet Burleben mit 6 Personen und 7 Pferden habe ins Quartier nehmen müssen. Hans Roettker ist wegen des vielen Getümmels und Blasens während der Einquartierung gestorben. 522 Reichsthaler seien ihr an Kosten für die Einquartierung entstanden. Der Cornet gab der Wittwe die Zusage, dass ihr die Kosten erstattet würden. Beim Verlassen des Quartiers gab er ihr 11 Thaler, bevor er davonritt“.
Für zwei Taler (große Silbermünzen) bekam man zwei Scheffel Korn (ca. 100-150 Liter), der Jahreslohn für eine Köchin betrug 10 Taler, für einen Diener 24 Taler; ein Ratsherr in den Städten verdiente allerdings 1.200 Taler. Ob Soldaten auch in Rissen Quartier genommen haben, können wir nicht sagen. Erst 1622 kann Graf Ernst durch erhebliche Zahlungen an den dänischen König die Besetzung beenden.