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Schiffsexplosion vor Wittenbergen 1622: Waffenschmuggel

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Ein weiterer europäischer Krisenherd führt zu einem spektakulären Ereignis genau vor Rissens Haustür. Am 2. Juli 1622 zwischen sechs und sieben Uhr morgens fliegt vor Wittenbergen „ein Waffenschmuggler auf dem Wege nach Cadiz mit vielen Menschen an Bord in die Luft“ (Vitrinentext: Museum für Hamburgische Geschichte).

Beim Ausbaggern der Elbe 1976 nah dem Unterfeuer Wittenbergen werden Wrackteile zweier Schiffe gefunden. Hier interessieren nur die älteren Wrackteile eines 30 m langen Schiffes – gebaut um 1600 – und die umfangreichen Reste seiner Ladung. Es werden eine größere Anzahl von Musketen, Pistolen, (geladenen) Kanonen, Stichwaffen, Zinnbarren, 80 Tonnen Rohkupfer und markierte Kupferplatten aus der Slowakei – bestimmt für die spanische Münze – gehoben (Museum für Hamburgische Geschichte: Bracker 1984). Ein Schiff von dieser Größe (30 m; 200 Last) konnte damals nicht nach Hamburg hineinfahren und ist wahrscheinlich in Neumühlen beladen worden – beobachtet von getarnten niederländischen Kampfschiffen?

Seit 1568 kämpfen die niederländischen Provinzen gegen die spanische Monarchie und die katholische Inquisition einen 80 Jahre andauernden Befreiungskampf. Die Niederländer vernichten 1607 die Reste der spanischen Armada, verhängen Blockaden und kapern auf allen Meeren und Flüssen spanische Schiffe. 1628 kapern sie die spanische Silberflotte vor Kuba. Mit dem erbeuteten Silber im Wert von 15 Millionen Gulden können sie nun leicht den Krieg gegen Spanien finanzieren und ausweiten.


Schiffsexplosion vor Wittenbergen (eine Montage)

Ob der Wittenbergener Blockadebrecher durch einen Unfall, durch Sabotage oder durch Beschuss niederländischer Kaperschiffe (Ausliegerschiffe) zur Explosion gebracht worden ist, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

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