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Anfang August 2015 - USA: Charlotte: Büro von TanSEC - Ein nicht ganz unwillkommener Besuch

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Rayan hatte am folgenden Morgen Mühe, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Hummer hatte an ein altes Ritual erinnert und so waren die Drei am Vorabend spontan in einer Kneipe gelandet, „um auf die neue Mission anzustoßen". Das hatten sie früher immer so gemacht und es hatte ihnen stets zum notwendigen Quäntchen Glück verholfen. So argumentierte zumindest der schwarze Riese.

Nach einigen Bieren waren sie zu Whiskey gewechselt und erst lange nach Mitternacht nach Hause gegangen. Der CEO von TanSEC hatte sich zwar zurückgehalten, was die Menge an Alkohol anging, trotzdem spürte er einen leichten Kater. Aber auch das späte Zubettgehen hatte seinem Jetlag nicht gut getan.

Zuhause in der Wüste und ebenfalls in Zarifa ging er meist früh ins Bett, weil er gerne bei Sonnenaufgang aufstand. Nun war sein Tagesrhythmus komplett durcheinandergeraten.

Trotzdem machten sich alle drei konzentriert an die Arbeit. Sie waren übereingekommen, zunächst gemeinsam auf das Anliegen des Kunden zu schauen, der am Vortag trotz der Unterbrechung mitten während Chos Präsentation, noch einen Vertrag unterschrieben hatte.

Es handelte sich bei dem Auftrag um die Absicherung der Villa eines erfolgreichen Unternehmers, die dieser gerne durch ein Kamerasystem geschützt wissen wollte. Und so wälzten Rayan und Cho eine ganze Zeit lang die Grundstückspläne des Auftraggebers, um festzustellen, an welchen Stellen entsprechende Installationen notwendig und sinnvoll wären. Die Definition der richtigen Lokationen war dabei Aufgabe von Rayan, während der Japaner für die Auswahl der angemessenen Technik zuständig war.

Hummer war bewusst in diesen Meetings nicht mit anwesend, seine Aufgabe würde später ein Echt-Test sein: er würde versuchen, in das entsprechende Anwesen einzubrechen. Im Anschluss würde er Tipps geben, um die Sicherheit noch weiter zu verbessern.

Sie arbeiteten bis zur Mittagspause, dann hatte Cho genug Material, um eine erste Bestellung zu veranlassen. Rayan würde am nächsten Morgen noch eine Besichtigung vor Ort machen, um sich auch im echten Leben ein Bild von der genauen Lage des zu sichernden Objektes zu machen.

Während sich der Japaner an seine technischen Orders machte, übergab er dem CEO von TanSEC alle Unterlagen, welche er zusammen mit Hummer in den letzten Wochen über den Senator gesammelt hatte.

Rayan beugte sich gerade voller Neugier über diese Akte, als ihre Assistentin ihn informierte, dass sich ein Besucher, der keinen Termin hatte, in der Lobby unten befand. Ein gewisser „Burt Langner“. Ob Mister Tanner bereit wäre, den Herren zu empfangen?

Lächelnd lehnte sich Rayan in seinem Stuhl zurück. „Ich kenne ihn persönlich. Lassen Sie ihn hochkommen, ich werde mir Zeit nehmen.“

Er informierte noch seine beiden Mit-Firmeninhaber über diesen interessanten Besucher, doch bat er sie, sich im Hintergrund zu halten. Er sah kein Problem, mit dem Texaner alleine klarzukommen. Im Gegenteil, er freute sich auf das Gespräch. Trotzdem entsicherte er seine Glock 17, die unter seinem Schreibtisch in einer Halterung befestigt war.

Rayan - Der Stich des Skorpions

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