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4.2 Topologie und Wortstellung

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Dem Geist dieses Einführungsbuches folgend, wollen wir uns vom Größeren zum Kleineren begeben. Das heißt dann, dass wir jetzt hier zunächst mit dem Satz als Ganzem beginnen (bzw. dem einfachen Satz; den Satzgefügen werden wir uns erst am Schluss des Kapitels widmen). Die Einteilung des einfachen Satzes wird in der germanistischen Linguistik häufig mit dem topologischen Feldermodell geleistet, weswegen wir es hier vorstellen wollen. Zunächst aber nähern wir uns dem Thema von einer etwas anderen, weniger theoretischen Perspektive, nämlich dem der Wortstellung.

ManWortstellungfreie hört manchmal, das Deutsche habe ›Freie‹ Wortstellungeine freie Wortstellung. Nun ist der Begriff der freien WortstellungWortstellung sowieso etwas schillernd. Heißt das, dass grundsätzlich alles möglich ist? Vielleicht. Es gibt jedoch wenige Sprachen, in denen das der Fall ist. Nicht einmal das Lateinische, das als Paradebeispiel für [70]freie Wortstellung gilt, lässt alle möglichen Abfolgen zu. Heißt das, dass die Abfolge der Elemente völlig beliebig ist? Das mit Sicherheit nicht; in den allermeisten Sprachen mit ›freier Wortstellung‹ (Latein inklusive) gibt es Faktoren, die die Wortstellung steuern. Was den Anschein der ›Freiheit‹ hervorruft, ist, dass diese Faktoren nicht grammatischer Art sind, wie in Sprachen mit ›fester Wortstellung‹ wie dem Englischen. Im Englischen ist es völlig klar: Zuerst kommt das Subjekt, dann das Verb, dann das Objekt, dann präpositionale Elemente. Im Lateinischen wäre das eine Stellungsmöglichkeit unter vielen (und eine wenig benutzte); dort steht das, was am wenigsten informativ ist, vorne, und je informativer ein Element ist, desto weiter hinten steht es.

Wie ist es mit dem Deutschen? Das Deutsche nimmt hinsichtlich der Wortstellung eine Mittelstellung zwischen dem Lateinischen und dem Englischen ein. Vieles ist ›frei‹ in dem Sinne, dass nicht-grammatische Faktoren eine große Rolle spielen. Doch es gibt einige Konstanten in der Wortstellung, die absolut feststehen, und dazu gehören die Positionen der verbalen Bestandteile. Diese Beobachtung führte zu dem deskriptiv sehr adäquaten Motivation des topologischen FeldermodellsModell der Topologischen Felder, topologisches Feldermodelldas wir jetzt hier vorstellen wollen. Wir halten uns dabei an die Standardversion, wie sie z. B. in Pittner/Berman (2013) oder Grewendorf/Hamm/Sternefeld (1987) vorgestellt wird, reichern sie aber mit Gedanken an, wie sie Höhle (1986), einer der Pioniere der ›modernen‹ Topologie, formuliert hat, ganz ähnlich wie das z. B. auch Wöllstein (2014) in ihrem Band zur Topologie tut.

Wenn wir eine Reihe ganz normaler Sätze des Deutschen betrachten, wie die in (4.3), können wir einige Generalisierungen über die Anordnung der Wortgruppen (weiter hinten werden wir das begrifflich als ›Konstituenten‹ etwas genauer fassen) anstellen. Die Sätze in (4.3 a–e) sind Hauptsätze, Satz (4.3 f) ist ein Nebensatz. Zunächst zu den Hauptsätzen: Wir sehen an (4.3 b–d), dass Verbformen über den Satz verteilt auftauchen. Ein Teil steht vorne, ein Teil steht hinten. Wir können noch mehr über die Verteilung der Bestandteile der Verbformen sagen: Der Teil, der eher vorne steht, ist der finite Teil der Verbform, der hintere Teil ist der Rest der Verbform. Das können infinite Teile der Verbform sein, wie in den Beispielen, aber auch z. B. Verbpartikel bei zusammengesetzten Verben (Wir reisen morgen ab). Wenn ein Verb nur aus einer Verbform besteht, steht diese vorne, wie in (4.3 a, e). Und wenn wir nun auf den Nebensatz schauen, stellen wir fest, dass da die Verbform eben nicht über den Satz verteilt auftritt, sondern dass sie ganz hinten steht. Vorne steht dafür eine Konjunktion. Diese festgelegten Verbpositionen geben dem ganzen Satzgebilde einen Rahmen bzw. eine Klammer. Folglich hat sich als Bezeichnung für diese beiden Verbpositionen eingebürgert, sie Satzklammern zu [71]nennen. Die vordere ist dieSatzklammerlinke Linke Satzklammer, die hintere die SatzklammerrechteSatzklammerrechteRechte Satzklammer. Den Rest des Satzes kann man nun relativ zu diesen Satzklammern bestimmen: Es gibt eine Position vor der Satzklammer, die naheliegenderweise VorfeldVorfeld Das topologische Feldermodellheißt, eine hinter der Satzklammer, das NachfeldNachfeld, und schließlich noch den Raum zwischen den Klammern, das MittelfeldMittelfeld. Wir haben diese Felder in den Sätzen (4.3) durch Striche und die abgekürzten Feldernamen in der untersten Zeile angedeutet.


Wir können nun aber auch ›vorne‹ definieren. Vorne heißt in diesem Fall: entweder ganz vorne, wie in (4.3 d, e), oder nach der ersten unabhängigen Konstituente, wie in (4.3 a–c). Welcher Fall eintritt, hängt letztlich von der Funktion des Satzes ab. Der SatztypenSatztyp DeklarativsatzDeklarativsatz (4.3 a, b), der von der Funktion her eine Aussage tätigtAussagesatz, hat im Normalfall eine Konstituente vor dem finiten Verb, also im Vorfeld, ist also vom Verbstellungstyp her ein VerbzweitsatzVerbzweitsatz. Bei Interrogativsätzen, Interrogativsatzmit deren Hilfe man Fragen stellt, ist die Zuordnung schwieriger, da es in Gestalt der Fragesatzw-FragesatzWortfragesätze bzw. w-Fragesätze (4.3 c) ebenfalls Verbzweitsätze gibt, nur gilt da die Bedingung, dass das Element im Vorfeld das Fragewort bzw. die Fragephrase sein muss. Bei EntscheidungsfragesätzenFragesatzEntscheidungsfragesatz gibt es hingegen kein Vorfeld, sondern sie beginnen gleich mit der Linken Satzklammer, sind also VerberstsätzeVerberstsatz. Für Sätze, deren Funktion es ist, Befehle Befehlsatzauszudrücken (vom Formtyp her wären das ImperativsatzImperativsätze, 4.3 e), gilt dasselbe. GliedsatzGliedsätze wie in (4.3 f) schließlich haben alles verbale Material in der Rechten Satzklammer. Die linke Peripherielinke Peripherie (also das Vorfeld und die Linke Satzklammer zusammengenommen) beherbergt in diesen Sätzen einleitende Element wie z. B. KonjunktionKonjunktionen oder RelativpronomenRelativpronomen. Dieser Verbstellungstyp wird häufig als VerbletztsatzVerbletztsatz bezeichnet.

Die Beziehung zwischen den Verbstellungstypen, Formtypen und den Funktionstypen wird unter dem SatzmodusBegriff des SatzmodusSatzmodus eingehend diskutiert, und ist tatsächlich deutlich komplizierter, als wir es hier dargestellt haben (siehe auch Abschnitt 3.5). Grundlegende Arbeiten dazu wären Brandt/Reis/Rosengren/Zimmermann (1992) und Lohnstein (2000).

Es ist auch möglich, Aussagen zu den einzelnen Positionen zu treffen. Über die Satzklammern haben wir bereits geredet. Das VorfeldDas VorfeldVorfeld als Position vor der Linken Satzklammer zeichnet sich dadurch aus, dass es im Normalfall nur eineKonstituenteunabhängige unabhängige Konstituente beherbergen kann. Wie wir in Abschnitt 4.3 näher diskutieren werden, ist eine Konstituente eine in sich geschlossene [72]Wortgruppe, innerhalb derer die Worte in einer gewissen Beziehung zueinander stehen. Eine unabhängige Konstituente ist eine Konstituente, die von keiner anderen Konstituente abhängt und die als Ganzes eine grammatische Funktion (wie Subjekt, Objekt, Adverbial) trägt. Eine unabhängige Konstituente entspricht also ganz grob dem, was man traditionell als Satzglied Satzgliedbezeichnet. Welche unabhängige Konstituente des Satzes nun im Vorfeld steht, wird von der Grammatik nicht festgelegt – es kann ein Adverbial sein wie in (4.4 a) oder (4.3 a), es kann das Subjekt sein wie in (4.4 b) oder (4.3 b), es könnte ein Objekt sein, wie in (4.4 c).


Man sieht, dass sich die Bedeutung der Sätze in (4.4) nicht wirklich ändert, eventuelle Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen liegen eher in der Gewichtung. Festgelegt wird die Vorfeldfüllung durch eine eher pragmatische Größe, die Informationsstruktur, Informationsstrukturauf die wir später in diesem Abschnitt näher eingehen werden (vgl. Speyer 2008). Auf jeden Fall ist es wichtig festzuhalten, dass es im Deutschen nicht so ist, dass das Subjekt grundsätzlich vor dem Verb steht. Die ›logische‹ Satzstruktur, wie sie in Abschnitt 7.3 eingeführt wird und nach der ein Satz aus (logischem) SubjektSubjekt und PrädikatPrädikat (= VerbalphraseVerbalphrase) besteht, ist also im Deutschen oftmals an der Oberfläche nicht sichtbar.

Das NachfeldNachfeld Das Nachfeldwird auch selten von mehr als einer Konstituente besetzt – wenn überhaupt. Als Faustregel für die Nachfeldfüllung gilt, je komplexer eine Konstituente ist, desto eher kann sie ins Nachfeld (für eine genauere Betrachtung vgl. z. B. Vinckel 2006). Klassiker für die Nachfeldfüllung sind GliedsatzGliedsätze, wie der angedeutete dass-Satz in (4.3 b), die als Satzglieder bzw. Konstituenten ihres jeweils übergeordneten Satzes gelten und die aufgrund ihrer Komplexität gut ins Nachfeld passen. Extrem nicht-komplexe Elemente [73]wie z. B. Pronomina finden wir dagegen nie im Nachfeld (*Kannst du mir rüberreichen es?). Für die Besetzung des Nachfeldes spielt, neben der Komplexität der Konstituente, ebenfalls die Informationsstruktur eine Rolle; unabhängig davon finden sich Objekte deutlich seltener im Nachfeld, Subjekte so gut wie nie.

Bleibt noch Das Mittelfelddas MittelfeldMittelfeld. Für das Mittelfeld gelten keine Beschränkungen, in ihm kann so ziemlich alles stehen, und es kann auch beliebig viel Material dort stehen. WortstellungunmarkierteTrotzdem gibt es einige Gesetzmäßigkeiten und Tendenzen, denen die Abfolge im Mittelfeld unterworfen ist. Auch gibt es einige Elemente, bzw. Elementklassen, die innerhalb des Mittelfelds relativ stellungsfest sind: Am linken Rand des Mittelfelds ballen sich einige unbetonte bzw. schwachbetonte Elemente zusammen, nämlich Personalpronomina und Modalpartikeln. Ein Beispiel wäre Gestern hat sie ihm ja das Buch nach vielen Diskussionen endlich gegeben. Diese Position am linken Rand des Mittelfelds wird oft als Wackernagelposition Wackernagelpositionbezeichnet, nach dem Indogermanisten, der sie zuerst für eine Reihe indoeuropäischer Sprachen beschrieben hat. Eine Umstellung der Pronomina nach weiter hinten, wie in Gestern hat das Buch nach vielen Diskussionen sie ihm ja endlich gegeben, würde die Akzeptabilität stark beeinträchtigen, für manche vielleicht sogar zur Ungrammatikalität führen. Ebenso gibt es Elemente, die auf den rechten Rand des Mittelfelds abonniert sind, z. B. die Negationspartikel (Sie hat ihm das Buch nach diesen Diskussionen schließlich nicht gegeben), nicht-verbale Bestandteile von Funktionsverbgefügen (Uller kann seinen Freunden manchmal ganz schön auf den Wecker gehen; unter FunktionsverbgefügeFunktionsverbgefügen versteht man feste Fügungen von relativ blassen Verben und einer sinntragenden Ergänzung) und bestimmte Gruppen von Adverbialen, z. B. Richtungsadverbiale (Morgen wird Gwendolyn mit ihrer ganzen Familie endlich nach Trier fahren).

WortstellungunmarkierteFür andere Elemente im Mittelfeld gibt es, wie gesagt, eher Tendenzen als feste Regeln. Wir betrachten hier Unmarkierte Abfolge im Mittelfelddie unmarkierte Wortstellung (vgl. Höhle 1982), d. h. die Wortstellung, die ein Satz in möglichst neutralen Kontexten hat, ohne dass ein Element besonders hervorgehoben ist. Wenn ein Satz z. B. auf eine Frage wie ›Was ist passiert?‹ als Antwort gegeben wird, wird in ihm kein Wort besonders hervorgehoben, da alle Stücke der Information gleichermaßen ›neu‹ und interessant sind (das nennt manFokusweiter weiten Fokus). Für diese unmarkierte Abfolge gilt, dass sie bis zu einem gewissen Grad von Satzgliedfunktionen abhängig ist (Subjekte stehen eher vor Objekten, das Dativobjekt steht eher vor dem Akkusativobjekt) oder von der Form der Satzglieder (nominale Satzglieder stehen vor präpositionalen). Es gibt aber sehr viele Faktoren, die dem entgegenwirken (vgl. Lenerz 1977 und die Zusammenschau in [74]Wöllstein-Leisten et al. 1997). Wenn man z. B. ein definites Akkusativobjekt und ein indefinites Dativobjekt hat, ist die Abfolge Akkusativ vor Dativ auf einmal relativ unmarkiert (Gestern haben wir das Buch einem Studierenden verkauft). Definitheit Definitheitspielt also eine Rolle, aber auch Belebtheit Belebtheit(Satzglieder, die einen Menschen oder ein Tier bezeichnen, stehen vor Satzgliedern, die etwas Unbelebtes bezeichnen), oder – mal wieder – die Informationsstruktur.

InformationsstrukturInformationsstruktur Informationsstrukturist ein Sammelbegriff für verschiedene Eigenschaften, die ein sprachlicher Ausdruck haben kann in Beziehung auf die Information, die er transportiert. Genauer gesagt, geht es darum, inwiefern ein sprachlicher Ausdruck zu dem gemeinsamen Wissensstand, den alle Gesprächspartner zu einem bestimmten Zeitpunkt des Gespräches oder Diskurses haben, beiträgt (diesen gemeinsamen Wissensstand nennt man Common Ground, vgl. Krifka 2007). Information kann bereits bekannt oder neu sein. Information kann besonders herausgehoben – imFokus Fokus – sein, oder eher ›Hintergrundinformation‹ darstellen. Ein Ausdruck kann dasjenige angeben, worum es in dem Satz oder Textabschnitt geht Thema-Rhema-GliederungTopik-Kommentar-Gliederung(Topik oder Thema), Topik-Kommentar-Gliederungandere Ausdrücke können das angeben, was über diese Sache ausgesagt wird (Kommentar oder Rhema). Damit die Gesprächspartner merken, was für einen informationellen Status bestimmte Elemente haben, wenden viele Sprachen verschiedene Mittel an. Im Deutschen wird z. B. an der Betonung manipuliert und die Wortstellung entsprechend angepasst: Bekannte Information pflegt vor neuer zu stehen, und das Topik pflegt so weit vorne im Mittelfeld wie möglich zu stehen – wenn es nicht im Vorfeld steht.

AußenfeldlinkesDas wären also die zentralen Felder. Aber im totalen Die AußenfelderAußenbereich kann sich auch noch etwas abspielen. In einem Satz wie Und den Haifisch, den können wir mal zum Zahnarzt schicken sieht es so aus, als wäre deutlich mehr als eine Konstituente vor der Linken Satzklammer. Tatsächlich ist es nur eine – den. Den Haifisch ist ein mit dem Pronomen im Vorfeld koreferenter, also sich auf die gleiche Sache beziehender, Ausdruck. Solche Ausdrücke nennt man Linksversetzung. LinksversetzungSie haben immer eine ganz spezielle Satzmelodie, und sind eigentlich für die Grammatikalität unnötig – im eigentlichen Satz erfüllt ja schon das Pronomen die Aufgabe, auf das Objekt (in diesem Fall) zu referieren. Daran ersieht man, dass dieses Element eigentlich außerhalb des Satzes steht. Und und steht unanfechtbar an der linken Spitze des – erweiterten – Satzes. Seine Aufgabe ist es, den unabhängigen Satz mit dem vorherigen unabhängigen Satz zu verbinden, also eine Koordination Koordinationherzustellen. Es gibt gerade mal eine Handvoll Ausdrücke, die das leisten können. Solche Konnektoren Konnektorkönnten nie alleine das Vorfeld besetzen (*Und hat der Haifisch Zähne), die [75]Vorfeldbesetzung nimmt auf sie keine Rücksicht, was klar darauf hindeutet, dass auch sie außerhalb des eigentlichen Satzes stehen.

Diese Position vor dem Vorfeld wird oft alsVorvorfeldAußenfeld Vorvorfeld oder linkes Außenfeld zusammengefasst. Man muss sich allerdings klar machen, dass es aus (mindestens) zwei Positionen besteht, die nichts miteinander zu tun haben, aber deren Abfolge klar geregelt ist. Das sind zuerst dieKoordinatorenposition Koordinatorenposition (abgekürzt oft KOORD) und, dahinter, die Position für linksversetztes Material Linksversetzungsposition(Linksversetzungsposition, abgekürzt oft LV-POS). Wir haben den Beispielsatz von oben unter (4.5) vollständig topologisch analysiert.


Wenn es ein linkes Außenfeld gibt, muss es auch ein rechtes AußenfeldAußenfeldrechtes geben. Dieses Feld ist sehr schwer zu fassen, es enthält aber z. B. Ausdrücke, deren sehr lose Verbindung zum Satz man nachweisen kann, wie beispielsweise freie Relativsätze (Uller kam mal wieder spät nach Hause, was Gwendolyn überhaupt nicht gut fand).

 Im Vorfeld Vorfeldsteht eine unabhängige Konstituente, die Funktion ist nicht festgelegt.

 In derSatzklammerlinke linken Satzklammer steht der finite Teil der Verbform (im Hauptsatz) bzw. eine Konjunktion (im Nebensatz).

 Im Mittelfeld Mittelfeldkönnen beliebig viele Konstituenten stehen, ihre Abfolge wird durch eine Reihe grammatischer und nichtgrammatischer Faktoren geregelt.

 In der rechten Satzklammer Satzklammerrechtestehen alle Teile der Verbform, die nicht in der linken Satzklammer stehen.

 Im Nachfeld können komplexe Konstituenten (wie Nebensätze) stehen. Das Nachfeld muss nicht gefüllt sein.

Schließlich gibt es noch Elemente, die sich der Feldereinteilung überhaupt zu entziehen scheinen, Parenthesennämlich Parenthesen, wie die Anredeform in Wir kennen doch, Julia, deine Studierenden. ParenthesenParenthese sind ziemlich selbständige kommunikative Einheiten mit einer charakteristischen ProsodieProsodie, die die Selbständigkeit klar sinnfällig macht. Diese Parenthesen werden in den Satz eingesprenkelt, vermutlich nachdem er bereits fertig geplant ist. Daher nehmen sie keine Rücksicht auf die Felder und deren Füllung; das einzige, worauf sie Rücksicht zu nehmen scheinen, ist die Konstituentenstruktur: Parenthesen unterbrechen keine Konstituenten.

Deutsche Sprachwissenschaft. Eine Einführung

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