Читать книгу Die Unglückliche - Иван Тургенев - Страница 10

IX

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»Ich war heute durch Deine Schuld in einer höchst ungeschickten Lage,« sagte ich an demselben Abende zu Fustoff, als wir zusammen nach Hause gingen.

»Du hast mir gesagt, daß diese . . . wie heißt sie doch wieder? Susanne – die Tochter des Herrn Ratsch ist, sie ist aber seine Stieftochter.«

»Freilich! Und ich habe Dir gesagt, daß sie eine Tochter von ihm ist? Uebrigens . . . ist es nicht einerlei?«

»Dieser Ratsch,« fuhr ich fort . . . – »Ach Alexander! Wie sehr hat er mir mißfallen! Hast Du bemerkt mit welch einem besonderen Hohne er heute von den Juden zu ihr sprach? Ist sie denn . . . Israelitin?«

Fustoff schritt vorwärts, die Arme hin und her schwingend; es war kalt, der Schnee knisterte wie Salz unter den Füßen.

»Ja, ich erinnere mich, so etwas gehört zu haben,« sagte er endlich . . . – »Ihre Mutter war, glaube ich, von hebräischer Abkunft.«

»Also hat Herr Ratsch zuerst eine Wittwe geheirathet?«

»Wahrscheinlich.«

»Hm! . . . Ist jener Fictor, der heute Abend nicht nach Hause gekommen war, auch sein Stiefsohn?«

»Nein . . . Der ist sein leiblicher Sohn. Uebrigens mische ich mich, wie Du weißt, nicht in fremde Angelegenheiten, und liebe nicht, die Leute auszuforschen. Ich bin nicht neugierig.«

Ich biß mir in die Zunge. Fustoff eilte vorwärts. Als wir zum Hause herankamen, holte ich ihn ein, und sah ihm in’s Gesicht.

»Sage mir doch,« fragte ich – »ist Susanne wirklich eine gute Klavierspielerin?«

Fustoff runzelte die Stirn.

»Ja, sie spielt gut das Klavier,« murmelte er zwischen den Zähnen. – »Aber sie ist sehr schüchtern, darauf bereite ich Dich vor!« setzte er mit einer kleinen Grimasse hinzu. Es war wirklich als wenn er es bereute, mich mit ihr bekannt gemacht zu haben.

Ich schwieg, und wir trennten uns. «

Die Unglückliche

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