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Der Weg des „Verwundeten Heilers“

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Schon als kleines Mädchen habe ich davon geträumt, anderen Menschen zu helfen. Nachdem ich in der Grundschule etwas über wissenschaftliches Arbeiten gelernt hatte, ließ mich das Thema nicht mehr los und ich überlegte oft, mein Leben ganz in den Dienst der Wissenschaft zu stellen, so wie Marie Curie, mein Vorbild und die erste Frau, die den Nobelpreis erhielt.

Im Gymnasium begann ich mich für Pharmakologie zu interessieren und ich las in meiner Freizeit oft die medizinischen Lehrbücher meiner Mutter. Ich wollte ein Heilmittel für eine Krankheit finden, sodass ich anderen Menschen helfen konnte, und be schloss, Apothekerin zu werden. Anfänglich dachte ich daran, mich auf die psychische Gesundheit zu konzentrieren (ich hatte selbst in jüngeren Jahren aufgrund einer unerkannten Schilddrüsenerkrankung an Depressionen gelitten), doch dann verlor ich nach einer Mononukleoseerkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) den Mut und konnte mich nicht mehr auf meine Studien konzentrieren.

Seit dieser Infektion ging es mit meiner Gesundheit ständig bergab, und ich versank in Selbstmitleid. Warum ich? Warum musste ich so leiden und so viel durchmachen?

Ich konnte keinen Sinn darin erkennen, bis ich eines Tages mit einem hervorragenden Arzt, der schon im Ruhestand war, über meine Vergangenheit sprach. Er erzählte mir, dass er im Laufe seines Berufslebens so vielen Menschen helfen konnte, denen vorher niemand hatte helfen können. Er schrieb den Erfolg bei seinen Patienten nicht seinem Können zu, sondern eher dem Umstand, dass er sein eigenes Leiden ertragen musste. Sein Leiden zwang ihn, alles Erdenkliche zu lernen, damit er sich bestens um seine Patienten kümmern konnte.

Für manche Menschen wäre das vielleicht entmutigend gewesen – doch für mich war es sehr erhellend. Damals erkannte ich, dass ich eine Aufgabe hatte und mit gesundheitlichen Problemen zu tun bekam, damit ich sie überwinden und anderen Menschen dabei helfen konnte, ihre Schwierigkeiten ebenfalls zu überwinden. Das war mein Weg, der Weg des „Verwundeten Heilers“ (einer der Archetypen bei C. G. Jung; Anm. d. Übers.). Mein eigenes Leiden und meine Schmerzen hatten mich zu Lösungen geführt, sie erinnern mich an die Schmerzen und das Leiden, das meine Klienten und Leser durchmachen und helfen mir, besser helfen zu können. Als ich meinen Weg als verwundeter Heiler annahm, dessen Aufgabe es war, eigene Probleme zu überwinden und anderen zu helfen, half mir das seltsamerweise auch, meine eigene Genesung zu beschleunigen und schneller wieder glücklich zu werden.

Wenn Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustand und Ihre Hashimoto-Thyreoiditis betrachten, können Sie einen möglichen Sinn für Ihr Leben darin erkennen? Vielleicht ist Ihre Krankheit ein Zeichen Ihres Körpers, dass Sie kürzer treten und mehr Zeit mit Ihren Kindern oder einem alternden Elternteil verbringen sollten. Vielleicht ist sie aber auch ein Zeichen, dass Sie Ihre Bestimmung im Leben noch nicht gefunden haben.

Das Hashimoto-Programm

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