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Wie Hashimoto und andere Auto­immun­erkrankungen entstehen

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Damit es zu einer Autoimmunität kommt, müssen die „richtigen“ Dinge zum „richtigen“ Zeitpunkt zusammentreffen. Dr. Alessio Fasano, Direktor des Center for Celiac Research and Treatment (Zentrum zur Erforschung und Behandlung von Zöliakie) in Massachusetts, stellte fest, dass drei Faktoren vorhanden sein müssen, damit sich ein autoimmunes Geschehen entwickeln kann:

1. Spezifische Gene, die einen Menschen empfänglich für eine Autoimmunerkrankung machen.

2. Spezifische Auslöser, die diese Gene anschalten.

3. Die Durchlässigkeit der Darmwand (Leaky-Gut-Syndrom), sodass sich das Immunsystem nicht mehr selbst regulieren kann. (Letzteres mag überraschend und in keinem Zusammenhang miteinander zu stehen scheinen. Sie werden jedoch bald erfahren, dass das Immunsystem in hohem Maße auf einen gesunden Darm angewiesen ist).

Ein Mensch, der genetisch für Hashimoto prädestiniert ist, doch nicht mit den Auslösern belastet ist, erkrankt nicht daran. Und wer die entsprechenden Gene hat und mit den Auslösern belastet ist, aber keine Barrierestörung der Darmschleimhaut hat, wird ebenfalls nicht krank. Die neue Forschung über Autoimmunerkrankungen legt nahe, dass einem Autoimmungeschehen immer eine Durchlässigkeit der Darmwand vorausgeht.

Wer sowohl eine durchlässige Darmwand hat als auch mit den Auslösern belastet ist, aber genetisch nicht prädestiniert dafür ist, erkrankt ebenfalls nicht an Hashimoto-Thyreoiditis. In diesem Fall kommt es eventuell überhaupt nicht zu Symptomen oder, je nach genetischem Hintergrund, zu einer anderen Autoimmunerkrankung.

Fazit ist, dass alle drei Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit es zu einer Autoimmunerkrankung kommen kann.

Manche Menschen glauben, dass die Gene ihr Schicksal sind, doch eine neue wissenschaftliche Disziplin, die sogenannte Epigenetik, zeigt, dass dem nicht so ist. Es handelt sich tatsächlich um eine Kombination aus unseren Genen und der Umwelt (die für die Auslöser sorgt), die darüber entscheidet, ob wir krank werden oder gesund bleiben. Die Epigenetik hat nachgewiesen, dass es durch Korrekturen unserer Lebensweise in unserer Macht steht, in welcher Weise unsere Gene exprimiert (also an- oder abgeschaltet) werden.

Bei Hashimoto spielt die Umwelt eine wesentlich tiefer greifende Rolle als die Gene. Als Nachweis können wir eineiige Zwillinge heranziehen. Wir wissen, dass ihre DNS identisch ist und sie genetisch gesehen zu 100 Prozent übereinstimmen. Das bedeutet, dass von einem hundertprozentig genetisch bedingten Merkmal oder einer Krankheit ent weder beide Zwillinge betroffen wären oder keiner. Was Hashimoto betrifft, geht man jedoch davon aus, dass die Übereinstimmung etwa bei 50 Prozent liegt. Das heißt, wenn ein Zwilling an Hashimoto erkrankt, besteht beim anderen nur ein 50-prozentiges Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Der individuelle Lebensstil oder die jeweiligen Lebensumstände des anderen Zwillings tragen zur Entwicklung der Krankheit bei.

Die neue Forschung unterstützt auch die Tatsache, dass ein Autoimmungeschehen umkehrbar ist. Wird einer der drei Faktoren beseitigt, zeigt ein Mensch keine Autoimmunerkrankung mehr. Wissenschaftler haben das erstmals anhand der Zöliakie demonstriert, bei der Gluten sowohl Auslöser als auch Urheber einer durchlässigen Darmwand ist. Sobald Gluten gemieden wird, regeneriert sich das geschädigte Dünndarmgewebe, welches das Merkmal einer Zöliakie ist. Solange es bei dem Betroffenen keine zusätzlichen Auslöser für eine durchlässige Darmwand gibt, verschwinden alle Symptome und die Autoimmunmarker der Zöliakie.

Bei Hashimoto ist es zwar hinsichtlich der zahlreichen innerhalb und außerhalb des Darms befindlichen Auslöser ein wenig komplizierter, doch ich habe immer wieder spektakuläre Besserungen der Symptome und Remissionen bei Klienten und Lesern gesehen, die ihre Auslöser beseitigt und die Barrierestörung der Darmschleimhaut ausheilen konnten. In Ihrem Fall bedeutet das, dass Sie, obwohl Sie Ihre Gene nicht verändern können (zumindest jetzt noch nicht), Hashimoto in den Griff bekommen können, indem Sie sich um die Auslöser kümmern und Ihr Leaky-Gut-Syndrom in Ordnung bringen. Ich helfe Ihnen dabei.

Das Hashimoto-Programm

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