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Die ganze Nacht über gab es keine Zwischenfälle. Um Punkt sieben am Morgen klingelte Mikes Wecker am Handy. Er drehte sich noch einmal auf dem Feldbett um, bis er entschied, doch seinen Pflichten nachzugehen.

Er zog sich an, dieselben Klamotten vom Vortag. Die Wäscherei würde erst heute Abend ihren Dienst antreten. Somit dachte er, bringt es auch wenig sich zu duschen. Er putzte die Zähne mit einer Homeland Security Zahnbürste. Das Logo prangte unterhalb der Bürsten. Patriotismus bis ins letzte Detail.

Um acht Uhr betrat Mike den Meetingraum. Allgemeiner Statusaustausch und Beratung.

„Guten Morgen zusammen. Die Nacht verlief extrem ruhig. Das Team vor Ort konnte feststellen, dass sich die Zielperson nicht entfernt hat. Satellit und Drohne haben dies bestätigt. Saids Wagen steht noch immer vor dem Etablissement.

„Wow, der Kerl hat eine Ausdauer.“

Amanda war der Kommentar etwas zu plump. „Jake, bitte. Zumindest heißt das, er hat Geld. Nach unseren Recherchen kostet ein Wochenende 750 USD. Auf der Website kann man ein Relaxwochenende buchen. Mit Brunch, Sport, Massagen und eben den Annehmlichkeiten von 15 Frauen zur Auswahl.“

„750 Dollar? Das müsste ich mir mal durchrechnen.“

„Jake!“

Diesmal war es Peter, der Jake rüffelte.

„Solange Said das Haus nicht verlässt, können wir uns etwas freier bewegen. Nachdem er gestern Abend nicht wieder aufgebrochen ist, wird er wohl das Paket gebucht haben. Ihr könnt heute untertags die Abteilung verlassen. Aber bleibt in einer Reichweite von maximal 30 Minuten. Spätestens um 18:45 Uhr treffen wir uns wieder. Dann gibt es einen Update und wir können die Daten der X4 wieder analysieren.“

„Peter, eine Anmerkung. Sollten wir nicht jemanden rein schicken, der überprüft, ob Said auch wirklich da drinnen ist?“

„Wir haben eine Drohne, einen Satelliten und drei Männer vor Ort, die die ganze Gegend rund um die Uhr beobachten. Heute Abend bekommen wir die Daten der X4. Ich denke es wird eher schwierig sein sich untertags in das Bordell einzuschleichen ohne Aufsehen zu erwecken. Eventuell kennt Said einige Leute dort, dann könnte das unsere Mission verraten.“

Diesmal war es Tom, der Mikes Vorschlag ebenfalls kritisierte.

„Da muss ich Peter zustimmen. Beobachten wir die Lage. Wir sehen uns heute Abend wieder.“

Zur verabredeten Zeit trafen sich die Kollegen wieder. Wie am Vortag lud Amanda die Karte für die X4 Daten. Nach den anderen Angaben hatte Said das Etablissement nicht verlassen.

„Ok, es geht los.“

Der blaue Punkt blinkte auf der Karte. Allerdings bewegte er sich diesmal um keinen einzigen Pixel.

„Können wir die Auflösung vergrößern? Ich meine, hat der Kerl denn überhaupt sein Bett verlassen? Wie genau sind die Dinger denn?“

„Einen Moment, Mike.“

Amanda zoomte den Kartenausschnitt stark heran.

„Wir haben die GPS Koordinaten, die auf circa zwei Meter genau sind. Demnach hat sich die X4 um keine Koordinate bewegt. Das ist etwas merkwürdig.“

„Geht denn der Kerl nicht mal aufs Klo?“

„Stimmt, Mike, das ist auffällig. Da es jetzt Abend ist und der normale Feierabendverkehr einsetzt“, bei den Worten Verkehr benutze Jake seine Finger um Anführungszeichen zu simulieren, „sollten wir einen von dem Team auf Kosten des Steuerzahlers hinein schicken. Er könnte ja so tun, als würde er sich im Raum irren, oder so.“

„Scheiße. Können wir herausfinden in welchen Raum sich Said aufhält?“

Amanda verglich die Daten mit dem Gebäudegrundriss, den sie inzwischen heruntergeladen hatte.

„Demnach müsste Said im Wolkenzimmer sein. Eigener Whirlpool, extra großes Himmelbett und ein paar andere nicht jugendfreie Möbelstücke.“

Jake verkniff es sich, nach den Details zu fragen.

„Ok, Amanda schick einen rein. Er soll versuchen in das Wolkenzimmer zu kommen. Sag ihm er hätte das Zimmer im Internet gesehen und wollte dies unbedingt mal ausprobieren. Wenn er nicht reinkommt, und demnach Said noch drinnen ist, lass ihn ein Nebenzimmer buchen. Er soll unbedingt Wanzen verstecken und versuchen einen Blick ins Nachbarzimmer zu bekommen. Eventuell kann er ja sagen, sie solle sich vorher duschen. Das gibt ihm Zeit.“

Amanda dachte sich, dass es Peter durchaus gefallen würde, diese Aufgabe zu übernehmen.

„Alles klar, ich gebe es durch.“

Um viertel vor acht betrat Jason Dacany das Wonderhouse, eben jenes Etablissement in dem Said abgestiegen war. Er hatte sich einige Kommentare von seinen beiden Kollegen gefallen lassen müssen. Aber nachdem er der einzige Unverheiratet war, fiel die Wahl ziemlich schnell auf ihn.

Jason ging in Richtung Bar und bestellte sich einen Gin Tonic. Er wollte es schon auskosten wenn er mal auf Staatskosten in so eine Situation kam. Außerdem würde er so weniger auffallen. Eine Cola zu bestellen, würde doch Blicke auf sich ziehen.

„Na mein Süßer. Was darf es außer dem Drink noch sein? Ich bin übrigens Lana. Und wenn du dir meinen Namen nicht merken kannst, buchstabiere ihn rückwärts.“

Ein rothaariges Mädchen, keine 25 Jahre alt, stand Jason direkt gegenüber. Ihre braungebrannte Haut kam in dem weißen Oberteil sehr gut zum Ausdruck. Die Brüste waren so echt, wie der Traum vom ewigen Frieden. Aber beeindruckend. Jason geriet in ein leichtes Schwitzen. Lana fasste mit ihrer Hand an den übergroßen Busen und streichelte in leicht. Die Brustwarze kam schnell zum Vorschein.

„Äh, ja. Ich habe im Internet das Wolkenzimmer gesehen. Ich würde dort gerne mal ein paar Stunden den Alltag vom Leib schütteln.“

„Warte einen Moment, ich schaue ob es frei ist. Lauf nicht weg“, Lana streifte Jason mit ihren Brüsten an der Schulter. Ihre Hand wanderte kurz in seinen Schritt. Dann verschwand sie hinter der Bar.

Jason würde sich garantiert keinen Zentimeter bewegen. Er hatte jetzt schon einen Steifen. Was für eine Bombe. Nach kurzer Zeit kam die rothaarige Versuchung zurück.

„Geht klar. Wollen wir uns gleich ins Abenteuer stürzen oder willst du deinen Drink noch hier genießen?“

„Ich trinke ihn lieber aus deinem Bauchnabel im Himmelbett.“

Jason und das Mädchen betraten das Wolkenzimmer. Obwohl Jason schon viel Blut in ein anderes Körperteil verlagert hatte, fiel ihm auf, dass es keine Schwierigkeiten gab, in das Zimmer der Zielperson zu kommen. Als Lana die Tür aufmachte, war alles schön arrangiert. Die Decken des Himmelbettes waren frisch bezogen, der Whirlpool sprudelte kleine Blubberblasen und am Fenster brannten Kerzen.

„So mein Kleiner. Lass uns den Drink genießen. Vielleicht läuft ja etwas daneben, was du dann auflecken kannst.“

Jason ergab sich seinen Gefühlen. Nach einer viertel Stunde war es dann soweit. Bevor er die zweite Runde einläutete, siegte sein Pflichtbewusstsein. Er schickte seine Begleiterin unter die Dusche. Er stehe auf eingeseifte Haut. Damit hatte er etwas Zeit, denn alle leichten Mädchen nutzten natürlich jede freie Minute aus. Am Entgelt würde das keinen Unterschied machen.

Jason untersuchte das Zimmer. Er wollte irgendwo eine Spur von Said finden. Ziemlich bald fiel ihm ein Schrank auf. Die Türen waren abgesperrt, aber mit ein paar Tricks der Abteilung konnte er sie in weniger als fünf Sekunden öffnen. Die Wasserstrahlen der Dusche waren noch immer gut zu hören. Obwohl Jason jetzt lieber auch unter dieser Dusche gestanden wäre, observierte er den Schrank. In der dritten Schublade wurde er fündig.

Eine Hose, ein T-Shirt, ein Pullover, eine Unterhose, ein Paar Socken und ein Paar Schuhe. Verdammt. Sein geübtes Auge erkannte die X4 sofort. Keine Spur von Said.

Jason griff in seine Hose, welche schon weit vor dem Bett lag. Er holte ein kleines Gerät heraus, drückte den Senden-Knopf und sprach.

„Hier Intruder“, den Einsatznamen hatte Jason nicht selbst gewählt, „keine Spur von der Zielperson. Habe X4 herrenlos gefunden. Erwarte Instruktion auf Bieper.“

Dann packte er seinen Bieper weg. Seine Bettgespielin würde jeden Augenblick zurückkommen und sie sollte keinen Verdacht schöpfen.

Jason beschloss auf weitere Anweisung zu warten. Bis dahin würde er seinen Job machen. In diesem Moment kam ihm eine splitternackte rothaarige Lana aus der Dusche entgegen.

Zehn Sekunden nach Jasons Meldung, herrschte hektische Stimmung im Meetingraum Tennessee.

„Gottverfluchter Mist. Dieser Scheißkerl hat uns verarscht. Der wusste irgendetwas.“

Mike hatte Peter noch nie mit so rotem wuterfülltem Kopf gesehen.

„Wir müssen alle Daten der letzten 24 Stunden auswerten. Videofeeds, Drohnenbilder, Satellitenfotos, einfach alles. Said hat das Haus entweder in einem anderen Wagen oder zu Fuß verlassen. Ich will jedes Auto und jedes Wärmebild. Und das Ganze in einer Stunde.“

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