Читать книгу Die Missionen 101-110 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21011 - Jan Gardemann - Страница 56

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Mit dem Lift erreichten Hackett und Oradnozy die Ebene, auf der sich die Kommandozentrale befand. Je näher sie kamen, desto lauter wurde der Lärm. Hackett hob seinen Arm zu Zeichen, dass Oradnozy stehenbleiben sollte.

„Dort ist die Hölle los“, sagte er. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht frühzeitig in den Kampf verwickelt werden. Es kommt darauf an, dass wir unsere Gegner überraschen.“

Oradnozy nickte, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie der Captain vorgehen wollte. Offenbar hatte er einen bestimmten Plan. In dieser Situation konnten sie nur auf ihr Glück vertrauen. Geduckt schlichen die beiden Männer durch den Gang. Dann sahen sie den Eingang der Kommandozentrale. Rauch und Flammen ließen kaum Einzelheiten erkennen. Immer wieder taumelten Männer aus dem Qualm hervor. Das Zischen von Energiewaffen drang an ihre Ohren.

„Es wird immer noch gekämpft“, flüsterte Hackett. „Aber es scheint schlecht für uns zu stehen. Die Eindringlinge haben neben dem Eingang ein Loch in die Wand gebrannt, durch das sie ins Innere der Zentrale gelangen wollen.“

Oradnozy sah es nun auch. Er machte seine Waffe schussfertig. Hackett drückte seinen Arm.

„Passen Sie bloß mit diesem Ding auf!“, murmelte er. „Wir müssen auch an die Besatzung denken.“

Plötzlich sah Oradnozy Oberst Sogruta. Er stand etwas abseits in einer Nische und beobachtete die Vorgänge vor der Zentrale. Er machte Hackett auf den Mann aufmerksam. Der Captain hob den Blaster.

„Wir müssen ihn aus der Nische locken, damit ich ihn ausschalten kann“, sagte er.

Oradnozy entfernte sich vom Captain. Am Ende des Ganges suchte er sich eine Nische und zog sich in die halbdunkle Vertiefung zurück. Dann steckte er die Finger zwischen die Lippen und stieß einen schrillen Pfiff aus. Sogruta fuhr herum.

„Hierher!“, schrie Oradnozy und trat einen Schritt auf den Gang hinaus.

Sogruta entdeckte ihn. Er sah sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, denn er hob blitzschnell seine Waffe und gab einen Schuss auf den Mann ab. Der Energiestrahl verfehlte den Agenten nur knapp. Oradnozy schoss nun ebenfalls, aber auch er verfehlte sein Ziel. Das war natürlich Ansicht. Er wollte Sogruta in seine Richtung locken. Und der Plan ging auf. Der Oberst kam auf ihn zu. Oradnozy hatte den Eindruck, dass er sich langsam veränderte. Er kniff die Augen zusammen und hob die Waffe erneut.

Sogruta war unglaublich schnell doch er erreichte den Agenten nicht. Hackett hat sich von hinten genähert und schlug ihm den Kolben des Blasters auf den Kopf. Sogruta sackte zusammen und blieb bewusstlos liegen.

„Ich sehe nach, was in der Zentrale los ist“, sagte Oradnozy.

„In Ordnung. Ich gebe Ihnen Feuerschutz.“

Der Agent handelte schnell, denn er durfte keine Zeit verlieren. Als er sich der Zentrale näherte, taumelte ein Mann aus den Rauchwolken heraus. Oradnozy erkannte ihn sofort. Es war Major Banaro. Ohne zu zögernd schlug er den Mann nieder. Gleich darauf stand er vor der Öffnung, die in die Wand gebrannt worden war. Er konnte in die Zentrale blicken. Drei Beeinflusste hatten sich hinter den Konsolen verschanzt und feuerten auf die Besatzung, die hinter Stühlen und Computerterminals Deckung gesucht hatten.

Immer wieder zuckten Energiestrahlen durch den Raum. Doch bis jetzt war noch keiner der Beeinflussten getroffen worden. Eine Konsole zerbarst in einer hellen Explosion. Oradnozy überlegte, was er tun sollte. Von seiner Position war es ein Leichtes, die Beeinflussten durch einige gezielte Treffer auszuschalten, aber dadurch bestand auch die Gefahr, dass er sie tötete.

„Wir haben keine andere Wahl“, sagte Hackett, als habe er seine Gedanken erraten. „Die Sache gerät allmählich außer Kontrolle. Wenn wir nichts unternehmen, ist dieses Schiff bald nur noch ein Wrack.“

„Aber es würde ihren Tod bedeuten.“

„Ich muss auch an meine Mannschaft denken.“

Oradnozy nickte. „Gut, ich gehe als erster.“

Geduckt schlich der Agent in die Zentrale. Der Rauch gab ihm die nötige Deckung. Ungehindert gelangte er bis zu einem niedrigen Computerterminal. Auf der rechten Seite gab es eine weitere Explosion, als ein Bildschirm durch mehrere Salven zerstört wurde. Von seiner Deckung aus konnte Oradnozy beobachten, wie sich Hackett vorsichtig in den großen Raum schob. Er hielt den Blaster schussbereit. In diesem Augenblick wurde er von zwei Beeinflussten entdeckt.

Obwohl alles sehr schnell ging, hatte Oradnozy das Gefühl, es würde Stunden dauern. Seine Bewegungen erschienen ihm wie in Zeitlupe. Auch Hackett wirkte irgendwie langsam. Die Beeinflussten hatten sich vollkommen auf den Captain konzentriert, sodass sie von Oradnozys Angriff überrascht wurden. Einer der Männer stürzte zu Boden, der andere stolperte rückwärts gegen einen Stuhl. Jetzt hatte Hackett Gelegenheit seine Waffe einzusetzen. Er gab mehrere Schüsse ab. Der am Boden liegende Mann wurde getroffen und blieb regungslos liegen.

Der andere kam auf die Füße und rannte auf Oradnozy zu. Er trug keine Waffe. Der Agent hob seinen Blaster und betätigte den Abzug, jedoch ohne Erfolg. Kein Strahl kam aus der Mündung. Er warf einen Blick auf die Energieanzeige des Magazins. Es war leergeschossen. Der Beeinflusste prallte gegen Oradnozy. Er wurde zu Boden geschleudert. Die Luft entwich seinen Lungen. Der Blaster entfiel seiner Hand. Vor Oradnozys Augen verschwand alles. Schattenhaft sah er den Mann, der sich über ihn beugte, und mit seinem Arm zum entscheidenden Schlag ausholte.

In diesem Augenblick bohrte sich ein Energiestrahl in den Rücken des Angreifers. Der Mann stieß einen dumpfen Laut aus. Oradnozy brachte sich mit einer Rolle aus der Reichweite des Beeinflussten. Gleich darauf war Hackett bei ihm.

„Fast zu spät“, sagte er.

Oradnozy wollte sich aufrichten. In diesem Moment tauchte hinter Hackett ein Beeinflusster auf und hob eine Metallstange zum Schlag. Oradnozy wollte den Captain warnen, aber kein Ton kam über seine Lippen. Der Schlag traf Hackett auf den Hinterkopf. Er ging in die Knie. Wieder holte der Beeinflusste aus. Hackett ließ sich zur Seite kippen und wich damit dem zweiten Schlag aus. Oradnozy wälzte sich herum und packte ein Bein des Angreifers. Mit einem kurzen Ruck brachte er ihn zu Fall. Der Mann schlug mit der Stange nach dem Agenten, aber inzwischen hatte Hackett sich erholt und stieß ihn zurück. Der Captain brachte seine Waffe in Anschlag. Getroffen stürzte der Mann zu Boden. Sein Körper vollführte noch einige wilde Zuckungen, dann blieb er regungslos liegen.

„Können Sie aufstehen?“, fragte Hackett.

Oradnozy kam mühsam auf die Füße. Erst jetzt bemerkten die beiden Männer, dass nicht mehr geschossen wurde. Im gleichen Moment tauchte eine Gestalt aus den Rauchschwaden auf. Hackett richtete die Waffe auf ihn, ließ sie jedoch wieder sinken, als er erkannte, dass es sich um den Commander handelte. Er blickte auf die beiden Männer, die am Boden lagen.

„Das waren die letzten“, sagte er. „Alle anderen sind tot.“

„Und wie steht es mit unseren eigenen Leuten?“, wollte der Captain wissen. „Verluste?“

„Zwei. Leutnant Ruhla und Sergeant Feydiff. Drei weitere Leute haben nur geringfügige Verletzungen erlitten.“

Hackett nickte. Er war ungewöhnlich ernst. Sie hatten zwar einen kleinen Sieg errungen, aber die Schlacht war mit Sicherheit noch nicht geschlagen. Löschroboter drangen in die Zentrale ein und beseitigten die Brandherde. Über die Klimaanlage wurde der Rauch abgesaugt. Anschließend brachte man die Verletzten in die Medizinische Abteilung. Die Schäden in der Kommandozentrale waren nicht so schlimm, wie Hackett anfangs vermutet hatte. Die meisten Anlagen funktionierten noch.

„Sie sollten endlich ihre Verletzung behandeln lassen“, meinte Oradnozy.

Hackett nickte. „Ja, Sie haben recht.“

Gerade als der die Zentrale verlassen wollte, ertönte die Stimme des Ortungsoffiziers.

„Empfange Signale. Kurs vier-acht-eins.“

„Identifikation“, verlangte Hackett.

„Es handelt sich um fünf Schiffe unbekannter Herkunft. In den Datenbanken gibt es keine Übereinstimmung.“

„Das gefällt mir nicht“, sagte Overdic. „Offenbar will da jemand überprüfen, ob sein Plan erfolgreich war.“

„Schiffe kommen langsam näher“, meldete der Ortungsoffizier. „Sensoren registrieren starke Bewaffnung.“

„Wir verschwinden“, entschied Hackett. „Gegen diese Übermacht haben wir keine Chance.“ Er wandte sich an den Navigator. „Bringen Sie uns hier weg.“

„Sofort, Captain.“

Der Mann ließ seine Finger über die Tasten der Steuerkonsole gleiten und wies den Computer an, die Berechnungen für den Sprung in den Hyperraum durchzuführen. Sekunden später erschienen die erforderlichen Daten auf dem kleinen Monitor. Die STARFIRE beschleunigte und tauchte in den Hyperraum ein. Die Schwärze des Alls verschwand vom Panoramabildschirm und machte einen matten Grau Platz.

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