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5.2.5. Die Anwendung von Gewalt durch die Juden

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Die Anwendung von Gewalt ist der letzte Weg, um dem Imperium zu widerstehen. Nach der Hinrichtung Hamans schien die Situation geklärt zu sein, doch deutet 8,8 an, dass der Erlass zur Vernichtung der Juden nicht aufgehoben werden konnte. Unfähig zu handeln, fordert der König Ester und Mordechai auf, selbst einen königlichen Erlass an die Juden zu formulieren. Dieser „Gegenerlass“ (8,11–13) erlaubt es den Juden, sich zu verteidigen und diejenigen zu vernichten, die sie unterdrücken könnten (8,11). Angesichts der Unfähigkeit der persischen Macht, die Kontrolle über ihre eigenen Gesetze auszuüben, bildet sich eine Widerstandsarmee, und das Buch endet mit der Schilderung eines Blutbads, das den Triumph der Juden über ihre Feinde besiegelt (9,1–19), gefolgt von der Einführung der Feier zum Gedenken an diese Ereignisse (9,20–32).

Diese Anwendung von Gewalt mag Anstoß erregen. Das Buch ist jedoch keine Apologie der Gewalt oder des jüdischen Nationalismus.217 Die Erzählung entschuldigt die Gewalt nicht, sondern reflektiert die Legitimität des Rückgriffs auf Gewalt. Gewalt erscheint hier als notwendiger Verteidigungsakt. Die kriegerische Handlung ist nur als letzter Ausweg legitim und trifft nur diejenigen, die versuchen, die Juden zu vernichten.

Man könnte befürchten, dass die jährliche Feier dieser Gewalttaten eine gewalttätige und nationalistische Kultur fördert.218 Diese symbolische Erinnerung an einen Sieg könnte aber auch als Möglichkeit für das Judentum verstanden werden, unter schwierigen Umständen Hoffnung und Mut aufrechtzuerhalten.219

Ester

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