Читать книгу Das mächtigste Wort der Welt - Jens Lämmerzahl - Страница 20

Kapitel 18

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Albert, Paul, Sam und Mia standen nun auf der großen, Chinesischen Mauer. Einige Touristen bestaunten die Mauer, machten Erinnerungsfotos oder fachsimpelten über die Länge und Bauweise. Es war ein warmer, sonniger Tag.

„Ihr bleibt bitte hier stehen. Egal, was passiert. Sprecht nicht, bewegt euch nicht und macht nichts“, sagte Albert mit ernstem Blick zur Gruppe. Albert ging einige Schritte nach vorn und blieb stehen. Er schloss die Augen. Ein Zischen und Hallen waren wieder zu hören als Albert sein Schwert benutzte.

Plötzlich schien es, als öffnete sich ein durchsichtiger Vorhang und umschloss die Vier. Eine andere Dimension tat sich auf. Die Touristen, die noch immer zu sehen waren, bemerkten davon nichts. Paul, Sam und Mia staunten nicht schlecht.

Plötzlich kam in der Dimension eine Person zum Vorschein, ein als Clown verkleideter kleiner Mann, der fröhlich auf der Mauer tanzte und sang. Da bemerkte er Albert und seine Truppe. Wie ein Blitz, stand er plötzlich vor Albert. „Ah, mein junger Freund, Albert. Ach, nein…, mein alter Freund, Albert, hi, hi, hi. Der Zahn der Zeit hat an dir genagt, hi, hi, hi.“ Blitzartig stand er vor Mia. „Hallo, meine Schönheit. Als ich dich das letzte Mal sah, warst du… genauso schön, hi, hi, hi.“

„Wieso bist du als Clown verkleidet und was machst du hier in China?“, fragte Albert neugierig. „Der Clown war schon immer zeitlos. Den gibt es seit Anbeginn von…, ja, von mir, hi, hi, hi. Und diese Mauer…, die kann ich nur schwer beeinflussen“, sagte der Clown mürrisch.

Der Clown erhob sich in die Lüfte und kreiste wie ein Ballon um die Truppe. „Was ist der Anlass, dass du den Herrn der Zeit aufsuchst? Ich habe doch keine Zeit. Quatsch, ich bin ja die Zeit, hi, hi, hi.“ Albert versuchte mit fester Stimme zu sprechen. Und doch wusste er, um die Gefährlichkeit, was ihm etwas anzusehen war. „Ich gehe mal davon aus, dass du die Zeichen der Zeit erkannt hast.

Irgendwas Unheimliches braut sich zusammen.“ „Die Zeichen der Zeit, was für eine geschickte Wortwahl, hi, hi, hi“, unterbrach er Albert. „Das Wort hat zwei zukünftige Hüter auserwählt. Außerdem greift Zodoriantes unschuldige Menschen an.“ „Zwei Hüter…, das Wort verliert ja keine Zeit. Genauso, wie Zodoriantes, dieser widerliche, abstoßende…“ „Du musst mir helfen das Wort zu finden“, unterbrach ihn diesmal Albert.

„Normalerweise würde ich dich für diese Bitte aus der Zeitlinie nehmen, aber ich bin dir noch was schuldig. Also, was willst du wissen…, hi, hi, hi?“ „Wo finden wir die Teile des Wortes?“ „Na, du verlierst ja keine Zeit, hi, hi, hi.“ Plötzlich lösten sich einige Steine aus der Mauer und bildeten eine eigene, kleine Mauer, die Paul, Sam und Mia komplett umschloss. Paul und Sam wurden unruhig. „Nicht bewegen“, versuchte Mia leise zu beruhigen.

Die Touristen bekamen von alldem nichts mit. „Ganz so einfach kann ich dir diese Antwort natürlich nicht geben. Zwei Rätsel musst du mir jeweils innerhalb von zehn Sekunden beantworten. Wir wollen ja schließlich keine Zeit verlieren, hi, hi, hi. Zweimal darfst du falsch liegen…, aber beim dritten Mal sind deine Tochter und die zukünftigen Hüter Teil der Geschichte, hi, hi, hi“.

Plötzlich verdunkelte es sich um den Herrn der Zeit und sein Aussehen veränderte sich zu einem Horror-Clown. „Dann ist ihre Zeit abgelaufen“, sagte er plötzlich mit einer angsteinflößenden Mimik. Albert trieb es den Angstschweiß auf die Stirn.

„Also gut. Nenne mir deine Rätsel.“ Der Clown fing gut gelaunt an, zu tanzen. „Hi, hi, hi…! Hier mein erstes Rätsel: Sie jagen sich bei Nacht und Tag- doch sich zu fangen, dies keiner vermag, hi, hi, hi.“ Albert begann angestrengt zu grübeln. Der Clown begann von Zehn an rückwärts zu zählen. Im selben Moment schrumpften die Wände um Paul, Sam und Mia und würden sie am Ende zerquetschen. Große Angst machte sich breit. „Nicht bewegen“, wiederholte Mia. „Sechs, fünf, vier…“, zählte der Clown runter. „Äh, …, Sonne und Mond ist die Antwort“, unterbrach ihn Albert sichtlich nervös. Der Clown tobte. „Mist, das war zu leicht.“ Alle atmeten erleichtert auf. „Nun das zweite Rätsel: Immer schneller, immer schneller, immer schneller…, hi, hi, hi.“ Wieder zählte der Clown rückwärts und wieder schrumpften die Wände. „Eine Rakete“, sagte Albert. Die Wände schrumpften weiter. „Ein Lichtstrahl.“ Doch die Wände schrumpften immer noch. Albert überlegte, doch er kam nicht drauf. Mittlerweile mussten sich Paul, Sam und Mia gegen die Wände drücken, um nicht zerquetscht zu werden. Doch die Wände drückten unaufhaltsam weiter. Paul, Sam und Mia begannen zu schreien. „Vier, drei, zwei…“, freute sich der Clown. „Das Universum“, schrie Mia. Blitzartig war der Clown vor Mia und er hatte einen sehr erbosten Blick. Doch plötzlich hörten die Wände auf, zu drücken und der Clown begann zu lachen. „Die Ausdehnung des Universums, hi, hi, hi. Wenn du es falsch beantwortet hättest, wärst nur du gestorben, hi, hi, hi.“

„Also, wo finden wir das Wort?“, fragte Albert. „Welchen Hinweis gab dir das Buch, mein alter Freund, hi, hi, hi.“ „Feuer, Wasser, Wind, Erde und Eis- ein Feind dieser Elemente den ersten Wortteil weiß“, wiederholte Albert den Satz. Der Clown überlegte kurz. „Ein Feind dieser Elemente den ersten Wortteil weiß. Wer, deiner drei Widersacher von Zodoriantes hatte dich daraufhin angegriffen?“

Da wurde es Albert klar. „Mutare…, er kann sich diese Elemente zu Nutze machen. Wir finden den ersten Teil auf seinem Heimatplaneten“, stellte Albert überrascht fest. „Und dafür hast du nun deine Zeit geopfert, hi, hi, hi. Nun geht.“

Plötzlich verschwand die Mauer, der Vorhang schloss sich und alles war, als wäre nichts geschehen. Alle atmeten erleichtert auf. „Es ist die Welt von Zodoriantes selbst, die wir aufsuchen müssen“, murmelte Albert sichtlich erschöpft.

Das mächtigste Wort der Welt

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