Читать книгу Der Konvent - Jens van Nimwegen - Страница 15

Оглавление

Lederbett

Abgesehen von Büchern besitze ich nicht viele Dinge. Wenn man mit wertvollen Menschen zusammenlebt, verlangt man nicht nach Gegenständen. Also ist der Umzug kein großes Problem. Bücher, Musik, Ledersofas, einige Kisten mit Kleidern und der Inhalt der Küchenschränke. Das meiste ist noch die Werkstatt von Punk. Werner Schwichtenberg hat ihm erlaubt, bis auf Weiteres alles mitzunehmen, was er braucht. Er will keinen anderen Goldschmied mehr in seinem Laden.

Das Schwein hat eigenmächtig eine Entscheidung getroffen und sagt, wir sollen kein Bett mitbringen. Als wir ankommen, steht in dem großen Dachgeschoss ein Lager aus schwarzem Leder, drei mal drei Meter, groß genug für uns alle. Mit lederbezogenen Kopfkissen und einem schweren, lederbezogenen Deckbett. „Herr, bestrafen Sie mich, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Aber ich war sicher, dass Sie eigentlich schon immer ein Lederbett haben wollten. Ich habe es eine Woche lang ausprobiert. Im Deckbett sind Militärdecken.“

Sucker hat sich sofort ausgezogen und steigt rein. – „Mann! Das ist schwer. Es kriecht einem sofort zwischen die Beine. Scharf!“ – „Ich war all die Nächte ununterbrochen steif. Aber das bin ich ja sowieso, wenn ich an Sie denke, und das tue ich meistens. Elf Kühe stecken hier drin. Die Nähte stören nicht.“ – Sucker räkelt sich: „Die Leute sagen immer, Leder ist kalt. Hat sich ganz am Anfang auch kühl angefühlt. Aber jetzt ist es schon warm.“– „Herr, es ist es besser als so ein doofes Baumwollbett. Und wenn nicht, trage ich die Konsequenzen.”

Das Schwein hat einen alten Wunsch erfühlt! „Das konntest du nicht von deinem Taschengeld bezahlen.” – „Herr, ein Bauunternehmer, der einen vom Bauherrn abhängigen jungen Mann verführt, wird abgezockt. So funktioniert die Wirtschaft doch, oder nicht?”

An den einen Giebel kommen die Bücher und ein Arbeitstisch. Dann die Sofas, ein paar kleine Tischchen, die Musik. In der anderen Hälfte dieses Bett und hinter der Mauer der Bereich, für den es leider kein schöneres Wort gibt als „Sanitär”. In ein paar Stunden ist alles eingerichtet. Im Panoramafenster vergoldet die untergehende Sonne den Herbstwald.

Wir trinken Sekt und gehen dann alle zusammen ins neue Bett. Punk sagt noch: „Wir müssen uns benehmen, sonst werden wir in den Keller aufs Gummi geschickt.“

Das Leder übertrifft meine Erwartungen. Auch Ratte wird vom textilfreien Schlafen erregt. Bei Sucker kommt der Ingenieur durch: „Solches Leder hält Jahrzehnte. Wir sparen allein schon an Waschpulver ein Vermögen.”

Der Konvent

Подняться наверх