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Sklavenquartier

Sucker und das Schwein kommen von der Arbeit und erfahren, dass sehr bald alles sehr anders werden wird. Sie beginnen uns sofort erregt zu lecken. Dabei überstürzen sich die Ideen. Sklaven, Knechte, Rekruten, auf jeden Fall müssen alle in einem Raum zusammen untergebracht werden. Eine Art Stall. Oder Verlies.

„Herr, aber Sucker und ich sind doch nachts immer bei Ihnen. Wir müssen doch immer für Sie bereit sein. Und Sie wärmen.“ – „Wenn es uns behagt. Aber ihr seid Sklaven wie die anderen. Dann darf es keinen Abstand mehr geben. Keine Grenzen. Ihr kennt das ja schon, und nun kommen noch mehr Männer dazu.“ – „Zusammen duschen ist ja auch sehr gut. Da kann man sich gegenseitig einseifen. Und rasieren. Und nachher einölen. Das haben wir ja damals immer nach dem Training gemacht.“ – „Ja, aber nun wird man auch beim Scheißen nie mehr alleine sein. Man kann sich auch danach gegenseitig reinigen. Ich weiß, dass das nicht immer angenehm ist. Und nicht jeder ist immer gut drauf. Und nicht jeder riecht immer gut. Gerade darum. Und jede Nacht zusammen mit einem anderen in einem schmalen Bett. Nicht mit seinem besten Freund, jede Nacht mit einem anderen.“

Sucker ist steif geworden. „Schwein, keine Scham mehr, nichts Privates, keine Intimsphäre, dieses blöde Wort. Aber immer intim miteinander. Ich freue mich drauf. Gerade, wenn da ab und zu ein Neuer zukommt.“

„Und wenn zwei sich hassen und immer Streit anfangen?“

Ratte sagt: „Das Problem lösen wir, wenn es entsteht. Man kann nicht alles planen.“ – Er grinst: „Nicht einmal wir.“

Die Bauingenieure sind in ihrem Element. Also ein Raum, nicht größer als nötig. In der Mitte im Boden ein Scheißloch mit Wasserspülung. Daneben eine Wasserstelle zum Trinken und ein Fresstrog, der sich gut ausspülen lässt. An der anderen Seite daneben die Duschanlage: vielleicht einen halben Meter versenkt, klein genug, dass es eng wird. Warmes Wasser? Ja, auch warmes Wasser, aber das muss man von außen abstellen können, wie übrigens das kalte auch. Ein Käfig, 1 mal 1 mal 1 Meter. Wozu? Das wird sich schon zeigen. Kann man immer gebrauchen! Und darum herum nicht mehr Schlafplätze als nötig. Man soll sich nahe sein, den anderen immer fühlen. Jede Matratze 90 cm breit, für 2 Personen. Das funktioniert aber nur bei geraden Anzahlen. Haha, na also! Bei ungerader Anzahl soll einer im Käfig übernachten und lernen wie einsam das ist.

Alle Stiefel an einer Wand. Arbeitskleidung bzw. Kampfanzüge an Haken darüber.

Brauchen wir sonst noch was? Klopapier? Nein, da hängen ja die Schläuche. Teller oder Näpfe? Vielleicht, das wird sich zeigen. Trinkbecher ja, man muss ja morgens mit Kaffee oder Tee in Gang kommen. Ein schläfriger Knecht nützt niemandem. Also eine Ecke, in der man Kaffee und Tee kochen kann und ein Kühlschrank für Milch und Bier. Bier? Ja, Bier, als Belohnung. Was den Gedanken an eine kleine Hausbrauerei aufkommen lässt, wenn erst mal genug Leute da sind.

Und ein paar Ringe an einer Wand, wie wir sie ja hier zu Hause auch haben.

Jetzt aber genug! „Doppelschwein, weiterlecken!”

Der Konvent

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