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Kapitel 12

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Sebastian´s Handy hatte Rick bereits vor einer Woche kaputtgemacht. Es einfach gegen die Wand geworfen. Sie sind abgeschnitten. Wie jetzt hier raus kommen, es ist immerhin der siebte Stock.

„Warum hast du das mit der Scheidung gesagt?“ ist Sebastian ein bisschen sauer.

„Ich wollte sein Gesicht dabei sehen.“

„Das war dumm!“

„Machst du mich jetzt auch noch fertig?“

Sebastian geht jetzt zu Rahel und nimmt seine weinende Schwester in den Arm. „Nein, will ich nicht. Es wird alles gut!“

„Aber wie denn?“ Ich frage Nara, warum sie Rick nicht erschienen ist, der hätte gedacht, dass er selbst reif für die Klapse ist. `Zu manchen Menschen ist der Zugang versperrt. Sie sind, sagen wir immun. Engelblind und -taub. Aber weißt du, wer das nicht ist?´

Isidora?, frage ich. Nara: `Ich sag ihr Bescheid.´

Doch Isidora reagiert nicht wie gewollt. Sie bekommt total Panik. Reißt die Augen auf, sieht sich erschrocken nach einer versteckten Kamera um und muss sich schließlich im Hinterhof übergeben.

O nein! denke ich. Das Taxi ist da. Lange kann es hier nicht stehen bleiben.

Nara verlagert sich auf den Taxifahrer und geht anscheinend subtiler vor. Er wartet. `Ich bin eine Vorahnung in seinem Kopf und sorge dafür, dass er hier stehen bleibt, komme was wolle.´

Und es kommt auch was, nämlich der Fahrer des Autos hinter ihm. Er steigt nach längerem Hupen aus, mit einem Regenschirm bewaffnet. Reißt die Taxitür auf: „Jetzt fahr endlich, ich muss zum Flughafen!“ „Ich auch!“ erwidert Taxifahrer Paul jetzt cool.

Gleichzeitig im Appartmentgebäude. Jemand ist in diesem Haus, der Rahel und Sebastian helfen kann, nur einer. Nara hat das sofort erfasst und arbeitet bereits auf Hochtouren daran. Es ist Calden, ein ehemaliger Einbrecher, ja Vergewaltiger. Er kämpft mit sich. Seine Taten liegen schon lange hinter ihm, er ist inzwischen Buddhist. Jetzt muss er allerdings dauernd an die hübsche, junge Frau, zwei Stockwerke über ihn denken.

Was soll das? Warum hat er die alten Gelüste? Warum will er sie jetzt haben, sofort? Verdammt nochmal, ich dreh so ab, denkt der arme Calden. Und doch, macht er sich auf den Weg, holt sein Werkzeug aus der Kiste unterm Bett. Mann, ist das alles verstaubt!

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