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Kapitel 7

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Green´s Bar, 20 Uhr. Ich habe uns ein Tisch am Fenster gesichert, von dem man im sanften Mondschein aufs dunkle Wasser des Nord-Atlantiks blicken kann. Ich denke seit heute früh oft an Carrie. Aber mehr an das Gefühl, das sie mir mal gegeben hat. Dieses all umfassende Gefühl der Geborgenheit. Ich weiß, dass ich das wieder haben will. Das ändert sich auch nicht, als Carl mit Linda im Arm ankommt.

Linda sieht sehr jung aus für ihr Alter. Eine sehr gepflegte, chic angezogene Mahagoni-Brünette. Schöne Zähne. Goldene Ohrringe. Ihr Lachen ist laut und ansteckend. Ich bemerke einen amerikanischen Akzent. Ich spreche sie darauf an und sie meint dazu nur, sie hätte Englisch mithilfe amerikanischer Soap Operas gelernt. Ich frage sie, was ihre Muttersprache ist, aber die Frage geht im Lärm unter, die Band Lucky spielt sich ein. Lucky spielt hier oft. Schlagzeug, zwei Gitarren, zwei Geigen. Irisch schon irgendwie, aber eher alternativ. Ich war mal verknallt in die eine Geige. Rothaarig, langbeinig, mit einem Hollywoodlächeln. Sie steht aber auf die zweite Geige. Lange hellblonde Haare, klein und zierlich, ewig lange Wimpern, immer knallrote Lippen.

Wir reden ein bisschen über Musik, sie hat Depeche Mode mal live gesehen, worauf ich echt neidisch bin. Sie mag auch Filme mit Willem Defoe und Susan Sarandon, die ich auch sehr verehre.

Allein daher und von ihrem Look her hat sie einen ausgezeichneten Geschmack. Das sag ich ihr auch.

Carl meint, er sei die einzige Ausnahme. Sie erzählt aus ihrem Privatleben sonst nur, mal eine fürchterlich brummende Galerie gehabt zu haben. Ich nehme allen Mut zusammen und will wissen, wo ihre Family denn sei. Linda schreit mir auf meine Frage ins Ohr: „Das ist eine lange Geschichte!“ Sie bleibt überhaupt den ganzen Abend sehr kryptisch. Das denke ich, als wir zahlen, beziehungsweise lädt Linda uns ein. Sie ist zweifellos sympathisch, aber meines Erachtens hat sie eine Leiche im Keller. Ich frage Nara danach, die mich Zuhause empfängt, als ich mich auf die Couch setze. `Tut mir leid, das darf ich dir nicht sagen.´ Die auch noch, denke ich. `Das hab ich gehört´, kommt es zurück. `Hab Geduld, es klärt sich alles´, fügt sie geheimnisvoll hinzu.

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