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Kapitel 6

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Ich stehe in der Schlange in der kleinen Postannahmestelle im Ort. Ich hatte nicht mehr genug Briefmarken da. Ich schnüffle ein letztes Mal am Brief bevor ich ihn aufgebe. Ziehe mir den Duft so tief rein wie andere Koks. Da renne ich fast Carrie um. Meine bisher größte und einzige Liebe. Ich hab mich schon gewundert, dass der Brief, den ich da gerade abgegeben hab, noch immer so intensiv duftet. Aber sie duftet nicht nur, sie sieht auch umwerfend aus, irgendwie erholt und glücklich. „Oh, Hi Carrie!“ sage ich. Wir gehen zusammen in den Vorraum. „Wie geht es dir, Wally?“ fragt sie und streicht sich eine blonde Strähne aus der Stirn.

Ich habe neuerdings übersinnliche Kontakte, denke ich, sage jedoch stattdessen: „Blinddarm ist grad raus, ansonsten gut.“

„Oh, na, ich hab meinen noch. Obwohl, in letzter Zeit… Gehen wir doch mal wieder auf ´nen Drink oder zwei bei Allison! Hab aber gleich ´nen Termin!“

Ich nicke, da lächelt sie kurz, winkt mir noch und ist auch schon weg.

Verdattert bleibe ich zurück. Warum treffe ich sie gerade jetzt, wo ich Rahel entdeckt habe? Die ich bis jetzt allerdings nur im Traum gesehen hab. Wer weiß, wie sie riecht. `Sie duftet nach Vanille!´ mischt sich Nara sofort ein. Gleichzeitig kann ich einen Hauch Vanille wahrnehmen. Es riecht himmlisch. `Rahel riecht wirklich himmlisch´, fügt sie hinzu. „Wie geht’s?“ frage ich sie in Gedanken. `Das mit Carrie ist nur ein kleiner Test des Schicksals, Walter. Carrie hat übrigens einen neuen Freund, er heißt Chester und ist Banker.´

Peng, peng, meine Hoffnungen sind mitten ins Herz getroffen und verbluten gerade am Boden.

„Deshalb sieht sie wohl so happy aus.“ Das denke ich mal wieder nur, denn wenn jemand mitkriegen würde, dass ich mit einem Geist kommuniziere, würde man mich sicher einweisen. Zum Glück reicht ja auch das Denken. `Sie wird nicht anrufen!´ setzt Nara noch oben drauf. Ich hab´s ja kapiert“ grüble ich und mache mich auf den Weg zum Laden. Carl sperrt gerade auf, als ich komme. Er pfeift eine anscheinend selbst komponierte Melodie vor sich hin, die mir schwer nach bester Laune klingt. „Diese Frau ist der Hammer, echt!“ schwärmt er drinnen, beim Jacke Ausziehen. „Was die alles weiß! Und wie lustig sie ist!“

„Wann stellst du sie mir denn nun endlich persönlich vor?“

„Ich könnt´ was ausmachen heute Abend. Bei Allison“

„Nein, bloß nicht Allison. Vielleicht lieber Green´s Bar.“

„Okay, ich frag sie gleich.“ Carl zückt sein uraltes Nokia, an dessen Tastatur er so hängt. Es dauert nur ein paar Worte, dann sagt er zufrieden `okay´, busselt ins Telefon und legt auf.

„Wir haben ein Date, Kumpel!“ Dann macht er sich auf zum PC, um die E-Mails zu bearbeiten.

Ich gehe, das Schaufenster putzen.

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