Читать книгу Unsere Geschichte - Johann Chapoutot - Страница 17

Das Reich im Hochmittelalter Von den Saliern bis zu den Hohenstaufen Die frühen salischen Könige

Оглавление

Während die Ottonen das Band zwischen deutscher Königskrone und der Kaiserkrone schmiedeten und zudem Anspruch auf die italienische Krone erhoben, konzentrierte sich ihre Regierungstätigkeit vorwiegend auf die Herrschaftsgebiete nördlich der Alpen. Im Gegensatz dazu mussten sich die Dynastien der Salier und Hohenstaufen, die bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts regierten, nach Süden orientieren, weil die Frage der Beziehung zwischen Reich und Papsttum zunehmend schwieriger zu beantworten war.

Nach Heinrichs II. Tod im Jahre 1024 wählten die von seiner Witwe, Kaiserin Kunigunde, nach Kamba am Mittelrhein zusammengerufenen Bischöfe, Äbte und Adligen rasch einen Nachfolger. Zwei Cousins, deren jeder den Namen Konrad trug, schienen in hervorragender Weise geeignet. Beide waren Abkömmlinge Ottos des Großen und Sprösslinge einer fränkischen Dynastie (die nach dem fränkischen Gesetzbuch, der Lex Salica, Salier genannt wurden). Sie verfügten über eine starke regionale Machtbasis am Mittelrhein. Der Jüngere der beiden besaß mehr Ländereien, doch die Frau des Älteren, Gisela, war eine direkte Nachfahrin Karls des Großen und eine potenzielle Erbin der burgundischen Königskrone; außerdem hatte Konrad der Ältere bereits einen Erben.

Er wurde 1024 als Konrad II. gewählt (Reg. 1024–1039) und sah sich schon bald oppositionellen Kräften gegenüber. Er gewann die Sachsen, weil er ihnen ihre Gesetze ließ, doch der lothringische Adel widersetzte sich bis zum Tod des Herzogs von Lothringen 1030. Konrad der Jüngere, zunächst des Königs Rivale, grollte, bis man ihm 1035 das Herzogtum Kärnten zugestand.

Von Anfang an war der neue König entschlossen, sein Thronfolgerecht in Burgund, das Heinrich II. seit 1006 bewahrt hatte, zu behaupten. Als Konrad 1032 Rudolf III. von Burgund nachfolgte, ruhte das imperium auf drei Säulen: Burgund, Deutschland und Italien. Die Machtbefugnisse des Königs in Burgund waren beschränkt, aber Konrad sicherte sich die Kontrolle über die wichtigsten Alpenpässe. Zugleich ging er in Norditalien gegen die von den dortigen Fürsten angefachte Opposition rücksichtslos vor und setzte seine Rechte durch. 1027 wurde er als König von Italien anerkannt und reiste weiter, um in Rom zum Kaiser gekrönt zu werden. Im darauffolgenden Jahr wurde sein Sohn Heinrich als Heinrich III. in Aachen zum deutschen König gekrönt.

In Deutschland ging es Konrad darum, die Macht der Herzöge zu beschränken, wobei er eine Politik verfolgte, die auch in Italien Erfolge zeitigte: Er unterstützte die Vasallen der geistlichen und weltlichen Fürsten bei ihren Bemühungen, die Vererbbarkeit ihrer Lehen zu erreichen. Auch brachte er seine Autorität rücksichtsloser zur Geltung als seine Vorgänger. Vormals brauchten Adlige sich für Vergehen nur zu entschuldigen, um Vergebung zu erlangen, doch wer vor Konrads Gerichtshof erschien, musste fast unweigerlich damit rechnen, hart bestraft zu werden, eine Aussicht, die viele in Furcht versetzte. Ebenso wichtig war es ihm, die von Böhmen, Ungarn, Polen und den wendischen Gebieten im Nordosten ausgehenden Bedrohungen zu neutralisieren. Ferner wollte er gute Beziehungen zu dem bedeutendsten Herrscher im Norden, König Knut von England, Dänemark und – nach 1030 – Norwegen aufbauen.

Konrad setzte die Kirchenpolitik der Ottonen fort, indem er weiterhin auf das Recht baute, Bischöfe zu ernennen und beträchtliche Vergütungen von den so Ernannten zu kassieren. Doch sah man ihn nur selten auf einer Synode, und dass die Bewegung für die Kirchenreform in den 1130er-Jahren florierte, verdankte sich der Schirmherrschaft von Kaiserin Gisela. Sie übernahm die Regentschaft, als Konrad 1037 wieder nach Italien ziehen musste, um eine Krise zu beheben, die durch den selbstherrlichen Umgang des Mailänder Erzbischofs mit seinen Vasallen ausgelöst worden war. In Süditalien war es ebenfalls unruhig.

Es gelang Konrad, den Erzbischof für einige Zeit seines Amtes zu entheben, doch konnte er Mailand selbst nicht unter Kontrolle bringen. Auch im Süden blieb er erfolglos. Apulien und Kalabrien waren weiterhin im Besitz von Byzanz; die lombardischen Herzogtümer Benevento, Capua und Salerno unterstanden nicht der kaiserlichen Kontrolle und auf Sizilien regierten die Sarazenen. Hauptakteur im Süden war der normannische Söldnerführer Rainulf Drengot, der ursprünglich vom in byzantinischen Diensten stehenden Herzog von Neapel angeheuert und von ihm zum Grafen von Aversa gemacht worden war. Konrad fügte sich drein, wodurch der erste normannische Stützpunkt in Italien Anerkennung fand. Bald nach seiner Rückkehr in den Norden starb Konrad im Februar 1039 in Nijmegen.

Ihm folgte Heinrich III. (Reg. 1039–1056). Er begann die Herrschaft wie seine Vorgänger mit einer großen Rundreise durch das deutsche und burgundische Königreich. 1046 hatte er die meisten Gebiete jedes Reichs mindestens einmal besucht, ohne sich von einem Aufstand der Herzöge von Lothringen und erneuten militärischen Angriffen durch Böhmen und Ungarn beirren zu lassen.

Unsere Geschichte

Подняться наверх