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Оглавление§ 28.
Das Buch Ruth
enthält die Geschichte der Moabitin Ruth, der Ahnfrau des Königs David; vielleicht steht 1 Sam. 22, 3–4 damit in Beziehung. Es will eine vom rein menschlichen wie heilsgeschichtlichen Standpunkt aus bemerkenswerte Partie aus der Vorgeschichte des Hauses David im Gedächtnis erhalten und zugleich den Ursprung des Hauses David, soweit er in den übrigen Geschichtsbüchern noch nicht vorlag, berichten. Vgl. 4, 18–22. Was den Ursprung des Büchleins betrifft, so ergibt sich aus seinem Inhalt, sowie aus dem Zweck der Erzählung nur so viel, daß dasselbe nicht vor den Zeiten der Herrschaft Davids über Israel, und zwar nicht vor dem Höhepunkte der Regierung dieses großen Königs verfaßt worden ist. Es liegt also zwischen der Begebenheit und der Abfassung der Erzählung ein Zeitraum von wenigstens 150 Jahren, woher es kommt, daß der Verfasser seinen Zeitgenossen c. 4, 7 ältere Sitten aus der Zeit Ruths erklären muß. Wer der Verfasser war, ist nicht zu ermitteln. Der talmudischen Überlieferung zufolge hätte Samuel mit dem Richterbuch auch das Büchlein Ruth verabfaßt. – Das Büchlein ist ausgezeichnet durch seine Form und überaus lehrreich durch seine Schilderung israelitischer Verhältnisse im letzten Jahrhundert der Richterzeit. Durch letzteres dient es dem Richterbuch zur Ergänzung.
Inhaltsangabe. c. 1 erzählt, wie es sich fügte, daß die Moabitin Ruth aus dem Moabiterland mit Naemi nach Bethlehem zog; c. 2, wie der Herr sie für die Treue gegen die Schwiegermutter und ihren Anschluß an den Gott Israels auf dem Felde Boas segnete; c. 3, 1–4, 17, wie sie auf Naemis Rat endlich die Verehelichung mit Boas suchte und erlangte, und c. 4, 18–20, wie sie hiedurch die Ahnfrau des Königs David ward.