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[14] Vorwort zur 6. Auflage

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Liebe Leserin und lieber Leser

Es hat sich viel entwickelt. Vierzehn Jahre ist es her, dass ich die erste Auflage dieses Buches veröffentlicht habe. „Elternbildung“ wurde oft missverstanden als Programme, die Eltern „fortbilden“ sollen. Uns aber geht es darum, Dialog-Räume zu schaffen. Räume, in denen Eltern Kraft und Hoffnung für sich schöpfen und mit ihrer Intuition, ihrem tiefen Wissen in Kontakt kommen. Ich freue mich inzwischen sehr darüber, die Wörter Haltung und Gleichwürdigkeit in der einschlägigen Literatur als die meist genutzten diesbezüglichen Vokabeln zu finden.

Anforderungen haben sich geändert, Herausforderungen sind dazu gekommen, Worte haben an Aktualität verloren. Erfahrungen und Inspirationen der letzten Jahre haben auch meinen Blickwinkel verändert. An die Zeit angepasst habe ich das vorliegende Werk aktualisiert, erweitert oder Teile ersetzt durch Erfahrungswissen, neue Erkenntnisse und Ideen für die Arbeit in Dialogkreisen, neue Impulse aus der und für die Dialogpraxis. Und neue Geschichten hinzugefügt.

Sicherlich werden auch Sie merken, dass vormals männlich dominierte Sprache nun eine geschlechterbewusste ist. Mir erschien es mehr als überfällig, das zu ändern.

Der Einstieg ins Kapitel 3 „Der Dialogkreis und die Aufgabe der Dialogbegleitung“ wurde von Jana Marek mitgeschrieben und unterstreicht die Intention dieses Buches, dass dialogisch zu leben und zu arbeiten nicht auf Eltern beschränkt ist.

Die im fünften Kapitel beschriebenen Seminarabläufe habe ich mit dem Fokus auf die Salutogenese überarbeitet. Der Titel „Kraft schöpfen für den Alltag“ atmet dementsprechend mehr Entspannung, Lebenskraft und Leichtigkeit aus. Und es wirkt hoffentlich so „ansteckend gesundend“, wie ich die Salutogenese für mich gern „übersetze“.

Je länger und bewusster ich als Dialogbegleiter agiere, desto weniger kann ich das Wort „Erziehung“ noch vertreten. Das Zusammenleben der Eltern und Kinder [15] fordert schließlich, dass Erwachsene lernen, bewusst und verantwortlich zu führen. „Erziehung“ jedoch wird noch immer mit „Gehorsam“ und „Beibringen“ konnotiert. Dem habe ich in diesem Kontext (für mich) ein Ende gesetzt. Den Geist des Begriffes Gleichwürdigkeit habe ich in diesen Texten auch in der Wortwahl an die Stelle des Begriffes „Erziehung“ gesetzt. Schließlich: „Die Beziehung zu einem Kind ist keine Einbahnstraße.“ sagte einst Jesper Juul. „Das Kind soll nicht nur das entgegennehmen, was wir ihm geben wollen. Wir müssen auch bereit sein, das entgegenzunehmen, was unsere Kinder uns geben“.

Fühlen Sie sich eingeladen, das Buch, auch, wenn Sie es schon zu kennen glauben, noch einmal neu unter diesem Aspekt zu lesen.

Sollte ich mit der Lektüre dieser Neufassung Interesse geweckt haben, das zu vertiefen, was wir die „Dialogische Haltung“ und die Dialogkreis-Begleitung nennen, gibt es eine gute Möglichkeit: Sie könn(t)en sich berufsbegleitend als Dialogbegleitung zertifizieren zu lassen. Unser Konzept für diese Weiterbildung entwickeln Jana Marek und ich stetig weiter und aktualisieren es regelmäßig.

Sowohl über die Internetseite des Vereins Im Dialog e.V. (https://im-dialog-ev.de) als auch über die Adresse http://johannes.schopp.de erfahren Sie mehr über Weiterbildungen, Angebote und Aktionen des 2013 gegründeten Vereins „Im Dialog e.V.“

Ansonsten: Mögen Sie sich angesteckt fühlen von der Experimentierfreude und der Neugier, die es braucht, um neue, berührende dialogische Erfahrungen zu machen. Es lohnt sich!

Johannes Schopp

Hagen, Juli 2019

Eltern Stärken. Die Dialogische Haltung in Seminar und Beratung

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