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8. Pilgertag, Mittwoch, 29.08.2012

Bad Waldsee–Weingarten: 27 km, Gesamt: 135 km

… unverhofft kommt oft!

Meine Karin hat sich den Knöchel gebrochen. Die Urlaubsreise ist storniert, und wir haben uns daheim auf der Terrasse urlaubsmäßig eingerichtet. Ich beschließe deshalb, einen Pilgertag einzulegen und fahre mit dem Auto nach Bad Waldsee.

Bei noch angenehmer Temperatur gehe ich am Stadtsee vorbei zur Stadtkirche und durch den Schlossgarten vorbei am Schloss. Ein Kreuzweg führt mich hinauf zur einfachen, aber geräumigen Frauenbergkapelle.

Als ich hineingehe, sehe ich eine Pilgergruppe um den Altar sitzen. Einer der Pilger liest laut aus der Bibel über Jakobus, unseren Pilgerpatron. Es ist eine Gruppe aus Österreich mit ihrem Ortspfarrer auf dem oberschwäbischen Jakobsweg. Eine sympathische Gruppe. Wir gehen noch bis zum Ortsende gemeinsam, dann biege ich in Richtung Bergatreute ab, um dort die Wallfahrtskirche St. Jakobus zu besichtigen.

Die Etappe ist nun von langen, einsamen Waldwegen geprägt. Eigentlich ganz angenehm bei diesen Temperaturen, aber auf Dauer etwas eintönig, wenn man nur noch Bäume um sich hat. Es fehlen die besonderen Momente und Begegnungen, welche man auf dem Weg durch die Ortschaften immer wieder einfangen kann. Auch weite Ausblicke in die Natur, weite Landschaften, einzelne große Bäume als Naturdenkmäler zu bewundern, das alles fehlt auf dem langen Marsch durch den Wald.

Waldkreuz


Abwechslung bringt dann ein schönes Waldkreuz an einer Wegegabelung. Später auch noch ein großes Biotop mit einer Marienstatue, welche in einen Baum eingeschnitzt ist. Dort mache ich es mir auch auf einer Bank bequem und nutze die Zeit für eine Vesperpause. Gestärkt und zufrieden gehe ich meinen Weg weiter zur Basilika in Weingarten.

Kurz vor Weingarten verlasse ich den Wald auf einer Anhöhe und habe einen wunderschönen Blick auf mein Etappenziel mit seiner imposanten Basilika. Ein Prachtbau, hoch über der Stadt. Schon bald bin ich vor Ort und kann dieses gewaltige Bauwerk auch von innen bestaunen. Die vielen Stufen zum Kirchplatz hinunter komme ich zur Tourist-Info und erhalte einen wunderschönen Pilgerstempel.

Bei einem guten Cappuccino lasse ich meine endgültig letzte Eintagesetappe gemütlich ausklingen.

Buen Camino - die schönste Reise meines Lebens

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