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Jeder fängt mal klein an – so wie dieses Tomatenpflänzchen, das später viele große, herrlich aromatische Früchte getragen hat.

WAS IHR BRAUCHT, WENN IHR OBST UND GEMÜSE ANBAUEN WOLLT

Vielleicht denkt ihr jetzt: Na gut, ich habe Interesse, aber so ein richtiger Traum, den ich mir unter allen Umständen erfüllen möchte, ist das nicht. Kann ja noch werden, aber ich möchte jetzt erst mal irgendwie anfangen. Um zu gucken, ob ich auch wirklich Spaß an dem Thema habe. Und vielleicht fragt ihr euch: Was brauche ich dafür? Geht das auch ohne eigenen Garten? Wann muss ich loslegen, damit es noch was wird mit der Ernte, und was baue ich am besten an? Wie viel Zeit muss ich dafür tatsächlich aufwenden? Funktioniert das neben dem Job überhaupt? Ich hatte genau die gleichen Fragen und antworte daher gern aus eigener Erfahrung.

WAS BRAUCHE ICH DAFÜR?

Wenn ihr Obst und Gemüse anbauen wollt, dann habt ihr in einer perfekten Welt natürlich einen eigenen Garten, eine Schrebergartenparzelle, ein gemietetes Stück Ackerland oder zumindest einen Balkon oder eine Terrasse. Denn je mehr Platz ihr habt, desto mehr könnt ihr anbauen. Aber auch wenn ihr in einer kleinen Wohnung ohne Balkon wohnt, könnt ihr es mit dem Gemüseanbau probieren. Oft reicht schon ein Fenster, durch das die Sonne scheint, um knackigen Salat, Radieschen, Kohlrabi oder Kräuter selbst anzubauen. Sogar auf Kartoffeln müsst ihr nicht verzichten. In dem Kapitel über die Knolle, die unglaublich viele Vitamine und Mineralstoffe enthält, zeige ich euch zum Beispiel, wie ihr in einem kleinen mit Erde befüllten Sack Kartoffeln ziehen könnt. Ich habe sogar ein Hochbeet aus Metall mitten ins Zimmer gestellt, um zu schauen, ob dort etwas wächst und gedeiht. Und siehe da: Es klappte – und das obwohl meine Katze Lotti das Hochbeet zwischendurch als Toilette benutzte und deshalb komplett durchwühlte.

WANN MUSS ICH LOSLEGEN, DAMIT ES NOCH WAS WIRD MIT DER ERNTE?

Im Grunde könnt ihr jederzeit in den Obst- und Gemüseanbau einsteigen. Wenn ihr aber tatsächlich alle Phasen des Wachstums erleben und das Optimum rausholen wollt, beginnt ihr am besten schon im Februar – und zwar mit der Anzucht der Pflanzen, die ins Freie sollen, sobald es dazu warm genug ist. Wenn es draußen nicht mehr friert und ihr ein Frühbeet anlegt, über das ich euch später noch mehr berichten werde, könntet ihr aber auch im März oder April einsteigen. Im späteren Frühjahr und Sommer sät ihr dann direkt ins Beet und es gibt sogar Gemüsearten, deren Samen ihr selbst Anfang September noch aussäen könnt, um im Herbst ernten zu können, zum Beispiel Feldsalat oder Spinat.


Selbst in der Wohnung ist Gemüseanbau möglich. In so einem Hochbeet-Möbel wachsen auch Salat und Radieschen.

WIE VIEL ZEIT MUSS ICH AUFWENDEN?

Auch das liegt in eurer Hand. Es gibt Gemüsearten, die sät ihr nur aus, was etwa fünf Minuten dauert, und einige Wochen später könnt ihr bereits ernten. In der Zwischenzeit habt ihr lediglich für ausreichend Wasser gesorgt, habt vielleicht etwas gedüngt und eventuell Unkraut gejätet. Diese Arten werde ich euch im Folgenden besonders ans Herz legen, weil schneller Erfolg einfach immer ein Motivations-Booster ist. Denn es gibt durchaus auch Obst und Gemüse, das pflegeintensiv und ein bisschen anstrengend ist und das ich deshalb für den Anfang nicht empfehlen würde. Mit anderen Worten: Beginnt mit Radieschen und wagt euch erst danach an die Tomaten.

Dann legen wir jetzt einfach mal los. Zuerst möchte ich euch etwas über die verschiedenen Pflanzgefäße und -orte und über Erde erzählen. Denn das »Bett«, das ihr den Samen und Pflanzen bereitet, ist zentral für den Erfolg eurer Gemüsezucht.

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