Читать книгу Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin - Julianne Becker - Страница 6

World Trade Center

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Sollte ich mich also von jedem menschlichen Kontakt zurückziehen, um relativ normal zu leben? Ein Leben im Kloster, im Ashram oder in einer Höhle im Himalaja? Wollte ich das? Hatte ich dazu überhaupt noch eine Alternative? Dann würde ich nur noch, wie alle anderen Menschen auch, von den ganz großen Feldern erwischt, die ganze Völker, Zeiten, Politik oder was immer betrafen und ansonsten könnte ich mich darauf konzentrieren, eigene Felder zu erzeugen, die mir wichtig erschienen oder auch einfach nur darauf, mein eigenes bewusstes Feld stabil zu halten. Wer weiß, wo die Menschheit schon wäre mit ihrem Unfug, wenn da nicht immer schon welche als Waschmaschinen zum Beispiel im Himalaja gesessen hätten und die großen weltumspannenden Felder leerten und die Kiste hier in 3d relativ stabil hielten.

Den Angriff damals auf die Tower des World-Trade-Centers hatte ich zum Beispiel innerlich als halbstündiges gründliches Rumoren und große Übelkeit erlebt, ohne mir erklären zu können, woher das kam. Als ich dann am Abend des gleichen Tages tatsächlich erfuhr, was da passiert und als Feld oder Projektion massiv sozusagen in den Solarplexus der menschlichen Kollektivpsyche eingeschlagen war, rechnete ich die Zeit zurück: Und es war mir selbst genau zwei Stunden vor dem Anschlag so schlecht gegangen! Also wahrscheinlich, als die endgültige Entscheidung fiel und es kein zurück mehr gab, sie sich dann nur noch auswirken musste. Als es dann tatsächlich passierte, ging es mir längst wieder besser, allerdings blieb ich den ganzen Tag über recht verwirrt, ich nutzte nämlich damals Radio und Fernsehen kaum.

Erst am Abend brachte mich ein Anruf meiner Tochter aus dem Internat, die wissen wollte, wie es mir bei diesen Nachrichten erginge, in Kontakt zu dem Vorfall und ich schaltete alarmiert und entsetzt den Fernseher ein. Nun, mir ging es eigentlich, wie gesagt, bis dahin gut. Und nun TV schauend zentrierte ich mich, ich wusste ja noch nichts von Feldern und hatte auch noch wenig verstanden, und so befragte ich mein Herz, meine innere Stimme, wie ich helfen könne und was eine angemessene und die beste Reaktion wäre, und ich spürte, wie es gut wäre, und so machte ich es dann auch:

Ich hielt einfach nur die gesamte Situation in mitfühlender Konzentration umarmt, alle noch Lebenden und alle Toten, Täter und Opfer gleichermaßen, ich war einfach in Liebe und Vertrauen mit ihnen.

Später, mit dem Buch verstand ich, dass ich den Raum für Prozesse gehalten hatte, durch die alle diese Betroffenen gingen, um physische Schmerzen, Gedanken und Emotionen so leichter und zügiger umzuwandeln, so dass es allen Beteiligten bald wieder besser gehen konnte. Und ich wusste, ich war auch damit nicht alleine gewesen.

So ein Ereignis glich einem großen weltweiten Klingeln, da rappelte der Wecker bei allen, das gab Wellen durch die gesamte menschliche Kollektivpsyche. Und jeder musste sich dem Ereignis stellen und sich fragen, was sein Bewusstsein zu dem Zeitpunkt war und in dem dann genau so handeln, wie er es für richtig hielt. Und dann damit umgehen, dass offensichtlich jeder Mensch anders reagierte, also in einem anderen Bewusstsein lebte, und daran wachsen und aufwachen. Und dass alle Menschen eins waren und die Menschheit längst zusammengerückt in einem Boot saß, das wurde plötzlich auch jedem klar, der bisher nur in seinem eigenen kleinen Innenleben und innerhalb seines Gartenzaunes einfach so vor sich hingelebt hatte.

Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin

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