Читать книгу Die größten Kriminalfälle Skandinaviens - Teil 1 - Karl-Olof Ackerot - Страница 14

Der entscheidende Hinweis

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In den Tagen nach der Pressekonferenz am 1. November 2010, in der man die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten hatte, kam jede Menge Arbeit auf die Mordkommission zu, und man stellte sich darauf ein, dass es einige Zeit dauern würde, bis eine Speichelprobe vorlag, die mit dem DNA-Profil des Täters übereinstimmte und es so zur Aufklärung der drei Fälle kommen würde.

Am 4. November 2010 – drei Tage nach der Pressekonferenz – rief eine ältere Dame in der Zentrale des Präsidiums an und wurde zur Mordkommission weiterverbunden.

Einer der Kriminalassistenten, der die Daten der Sendemasten überprüfte, zu denen sich die Polizei zu Beginn der Ermittlungen per richterlichem Beschluss Zugang verschafft hatte, nahm den Anruf schließlich entgegen.

Die Dame teilte mit, sie habe eine Mitteilung zu dem Mord an einer Frau im Fasanenwald 1990 zu machen, den die Polizei gerade untersuche. Sie meinte, ihr Sohn könne den Mörder gesehen haben und habe auch 1990 Kontakt zur Polizei aufgenommen, um eine Aussage zu machen. Damals wollte er der Polizei mitteilen, dass er mit dem Fahrrad im Amager Fælled unterwegs gewesen war und einen alten Schulkameraden getroffen hatte, der in seine Parallelklasse gegangen war. Dabei handelte es sich um Marcel Lychau Hansen.

Allerdings hatte ihr Sohn bei seiner damaligen Aussage gegenüber der Polizei nicht den Namen Marcel Lychau Hansen angegeben.

Die Information ließ bei dem Kriminalassistenten „die Alarmglocken läuten“, denn der Name Marcel Lychau Hansen tauchte auf der Liste der Telefonnummern auf, die zum Zeitpunkt der Vergewaltigung in der Umgebung des Tatorts in der Kleingartenanlage Stjernelund am Kongelundsvej aktiv gewesen waren. Es war ein Name, der mit Blick auf das Alter des Betreffenden und der Tatsache, dass er auf Amager aufgewachsen war, ermittlungsrelevant erschien.

Der Kriminalassistent wollte umgehend mit dem Sohn sprechen, doch die Dame sagte ihm, dass ihr Sohn sich die nächsten Tage im Ausland aufhalte. Sie werde jedoch dafür sorgen, dass er so schnell wie möglich mit dem Kriminalassistenten Kontakt aufnahm, was einige Tage später auch der Fall war.

Er bestätigte die Angaben seiner Mutter und ergänzte, dass er 1990 am Tatort gewesen sei. Während seiner Fahrradtour habe er eine Person auf einem der Deiche bemerkt. Die Polizei habe eine Beschreibung der Person haben wollen, aber da er nicht habe sagen können, ob es sich um einen Mann oder eine Frau gehandelt hatte, wurde er von dem Beamten abgewiesen und hatte keine Gelegenheit gehabt auszusagen, dass er am selben Tag Marcel Lychau Hansen im Fasanenwald gesehen hatte.

Dass er damals nicht hatte sagen können, ob die Person, die er auf dem Deich gesehen hatte, ein Mann oder eine Frau gewesen war, lag daran, dass die Person sehr langes, lockiges Haar hatte. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen sollte sich herausstellen, dass zum Tatzeitpunkt 1990 sowohl Marcel Lychau Hansen als auch das Opfer langes, lockiges Haar hatten.

1990 hatte sich der Zeuge darüber geärgert, dass die Polizei ihm nicht zuhören wollte und war danach nicht mehr bereit gewesen, seine Beobachtungen mitzuteilen. Er war sich sicher, dass es Marcel Lychau Hansen gewesen war, den er damals gesehen hatte.

Die größten Kriminalfälle Skandinaviens - Teil 1

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