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Der Griff nach Prag

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Trotz dieses Abkommens war klar, was Hitler wollte: Der tschechische Staat sollte von der Karte verschwinden. Dazu bot sich insofern Gelegenheit, als seit Oktober auch die Slowakei autonom war, und ihre Regierung, von Deutschland bestärkt, sich vom Gesamtstaat löste. In der Nacht auf den 16. März 1939 fand jene erpresserische Unterredung zwischen Hitler und dem tschechischen Staatspräsidenten Hacha statt, in welcher der Diktator damit drohte, Prag zu bombardieren, wenn die CSR weiter auf Autonomie beharre. Hacha legte daraufhin das Schicksal des tschechischen Volkes in die Hände des Führers.

Am nächsten Morgen schon marschierten die Deutschen in Prag ein. Chamberlain sah seine Appeasement-Politik als gescheitert an und hielt eine militärische Auseinandersetzung für unumgänglich. Nun gaben Großbritannien und Frankreich an die von den Achsenmächten potentiell bedrohten Staaten Polen, Griechenland, Rumänien und Türkei Garantieerklärungen ab. Hitler hatte jetzt den Bogen seiner „Heimholungspolitik“ weit überspannt. Der Außenpolitik des Dritten Reiches war mit dem Bruch des Münchner Abkommens die Vertrauensbasis entzogen.

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