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Die Reichskristallnacht

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Die Lage verschärfte sich mit dem Pogrom vom 9./10. November 1938. Ein junger Jude hatte in Paris einen deutschen Botschaftsangehörigen ermordet. Daraufhin inszenierte Goebbels den „spontanen Aufstand des empörten Volkes zur Abrechnung mit den Juden". In der Nacht des 9. November wurden die Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte, Häuser und Wohnungen barbarisch heimgesucht und Juden misshandelt. Nach den ersten Berichten des Sicherheitsdienstes der SS standen mehr als 250 jüdische Gotteshäuser in Flammen, die meisten davon waren total zerstört worden. Die Zahl der Inhaftierten lag bei 20.000. Mindestens 40 Juden fanden den Tod. Die Sachschäden beliefen sich auf mehrere Millionen Reichsmark. Alle angerichteten Verwüstungen mussten die Heimgesuchten selbst beheben; außerdem hatten sie über eine Milliarde Reichsmark Bußgeld zu zahlen. Die Versichemngsleistungen kassierte der Staat. Auf diese ֊ zynisch Reichskristallnacht genannte – Aktion folgte eine Reihe weiterer zerstörerischer Maßnahmen. Das ging von der Arisierung, der unter Zwang erfolgten Eigentumsübertragung an „Arier", bis zur Deportation.

Zu diesem Zeitpunkt lebten in Deutschland von den ursprünglich 500.000 Juden noch 375.000. Nur einem Viertel war die Auswanderung geglückt. Die anderen hatten keinen Beruf mehr und vegetierten als Zwangsarbeiter dahin. Was Hitler ihnen für ein Schicksal zugedacht hatte, prophezeite er in seiner Reichstagsrede vom 30. Januar 1939: die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.

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