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Während meiner langjährigen Beratungstätigkeit hatte ich erstaunlich häufig mit Ratsuchenden zu tun, bei denen ich ein Burnout vermutete, auf dem Krankenschein jedoch Neurasthenie oder Verdacht auf Depression stand. Das führte dazu, dass ich mich sehr intensiv mit den Ursachen, der Diagnosestellung und auch den Behandlungsmöglichkeiten von Burnout beschäftigte. Regelrecht gestolpert bin ich über das Thema, als einmal eine Ratsuchende voller Stolz meinte, sie hätte ein Burnout. Ich wunderte mich zuerst darüber, wie sich jemand mit solchen Beschwerden derart brüsten konnte. Als ich dann einen Blick auf den Ratgeber warf, den sie mir zeigte, wurde mir einiges klar. Wie in diesem Ratgeber wird der Begriff Burnout im Sprachgebrauch der Bevölkerung und in den Medien häufig zweckentfremdet verwendet. Das führt allerdings zu einer teilweisen Fehlnutzung des Gesundheitssystems.

Meine aktuelle Tätigkeit als Hochschullehrerin gibt mir nun Gelegenheit, das angesammelte wissenschaftliche Grundwissen und den derzeitigen Forschungsstand zum Thema Burnout an Interessierte zu vermitteln. Dafür soll die wissenschaftliche Definition des Begriffs und eine Abgrenzung zu ähnlichen benutzten Fachwörtern erarbeitet werden. Desgleichen informiert das Lehrbuch darüber, bei welchen Personen und unter welchen Bedingungen das Phänomen am ehesten auftritt. Sowohl für die potenziell von Burnout betroffenen Leser*innen als auch für professionelle Helfer*innen geben besonders die letzten beiden Kapitel Unterstützung. Dort wird dargestellt, welche wissenschaftlich geprüften Methoden und Maßnahmen zur Überwindung einer Burnout-Krise helfen und wie einer solchen Situation vorgebeugt werden kann.

Ein besonderes Augenmerk wird in diesem Lehrbuch auf die Vermittlung von Fachwissen, methodischen Ansätzen und Instrumenten für Professionelle gelegt, die in sozialen Berufen tätig sind oder werden möchten. Dadurch können sozial Tätige die Verhaltensweisen ihrer Klientel differenzierter betrachten und sensibler reagieren. Ergänzend werden deshalb Hilfen zur Gesprächsführung, zum Umgang mit und zur psychosozialen Beratung von potenziell Betroffenen oder auch von ganzen Unternehmen aufgeführt.

Gleichzeitig versetzt die Wissensvermittlung über Burnout die Professionellen in die Lage, ihre Aufmerksamkeit auf das eigene berufliche Erleben und Verhalten zu richten. Das Lehrbuch dient demzufolge der Aufklärung und Auseinandersetzung von sozial Studierenden und sozial Tätigen mit dem beruflich erhöhten Risiko ein Burnout zu erleiden. Schließlich leistet dieses Werk damit einen Beitrag zur Selbststärkung der Leser*innen und damit zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit.

Mit dem Schreiben dieses Lehrbuches habe ich mich (ganz bewusst) in eine Arbeitssituation begeben, die durch Arbeitslast, ständige Unterbrechungen aufgrund anderer Verpflichtungen und Zeitdruck gekennzeichnet war – alles zusammen eine chronische Stresssituation. Mit dem Wissen um genügend inhaltliche Autonomie, einer interessanten vollständigen Aufgabe und ausreichend sozialer Unterstützung konnte ich dem Stress allerdings genügend Ressourcen entgegensetzen und die Zeit als positiv herausfordernd bewerten. Ich bedanke mich bei all meinen Kolleg*innen und meinen Studierenden, die mir dafür in anregenden Gesprächen instrumentelle und informationelle Unterstützung gegeben haben. Vor allem danke ich meinem Mann, meinen beiden Töchtern und meinen Eltern für den emotionalen und tatkräftigen Rückhalt in dieser Zeit.

Magdeburg, im Dezember 2020Katharina Kitze
Burnout

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