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Mühelosigkeit

Es sieht mühelos aus,

aber es ist sehr kompliziert,

einfach zu sein.

Martin Scorsese

Manchmal gelingen uns Dinge mühelos, ohne dass wir uns dafür anstrengen müssen, ohne dass wir uns darüber den Kopf zerbrechen oder sonstwie damit herumquälen. Mühelosigkeit ist kein Privileg der Begabten und hat immer etwas Spielerisches an sich, sie geht mit einer Leichtigkeit und Grazie einher, die an tanzen erinnert. Wer etwas mühelos vollbringt, ist im Flow26, seine inneren und äußeren Bewegungen folgen einer unsichtbaren Choreografie, die sich wie von selbst ergibt. Mühelosigkeit strahlt eine Schönheit und Leichtigkeit aus, die sonst nur dem Tun und Sein von Kindern eigen ist. Etwas mühelos zu beherrschen, setzt Übung voraus – die aber nicht mit Mühe zu verwechseln ist.

Üben ist das Immer-wieder-Tun, nicht die eine große Anstrengung, die mit Gewalt auf einen Schlag erreichen will, was die Wiederholung wie von selbst schafft. Das gilt auch für das Liebe-Üben. Entwicklung, aber auch der Erwerb von Fähigkeiten, vollzieht sich mühelos von Impuls zu Impuls, egal, ob er von innen oder außen kommt.

In manchen Bereichen genügt es nicht, etwas zu wollen, auch wenn der Wunsch noch so brennend ist. Fähigkeiten, wie z. B. das Spielen eines Instrumentes, das Turnen, Tanzen, Singen, müssen durch viele Stunden des Übens erworben werden. Dazu braucht es den unbedingten Willen dran zu bleiben und es zu tun, und die Bereitschaft eigene Grenzen und Begrenztheiten zu erkennen und zu überwinden. Kinder benötigen dafür ein unterstützendes Umfeld, Erwachsene müssen sich selbst diese Struktur geben. Doch in beiden Fällen ist die Freude am Üben das ausschlaggebende Element, der Garant für mühelose Leichtigkeit. Denn mit Freude zu üben ist leicht, auch wenn es um komplizierte Abläufe geht.

Haben wir uns erst einmal mit unserem Körper angefreundet, wird er uns über seine Signale auf dem Weg der Mühelosigkeit unterstützen. Unser Körper hört immer auf uns, auch auf die unbewussten Botschaften, die wir ihm senden. Solange wir das nicht begreifen, werden wir manchmal meinen, er arbeite gegen uns. Es gibt verschiedene Wege, wie wir unseren unbewussten Botschaften auf die Spur kommen können. Der einfachste ist in den Spiegel unseres Körpers zu schauen: Wenn er nicht unseren Vorstellungen entspricht, nicht tut, was wir wollen, bedeutet das immer, dass er einer unbewussten Anweisung folgt, womöglich schon jahrelang. Solche Anweisungen lassen sich überschreiben, auch wenn man nicht genau weiß, wie sie lauteten. Man muss nur einen neuen, stärkeren Auftrag geben. Nichts hat mehr Kraft als das, wonach wir uns wahrhaft aus tiefstem Herzen sehnen. Indem wir konsequent und bewusst unserer Sehnsucht nach unserem wahren Wesen, nach dem, was wirklich zu uns gehört, Nachdruck verleihen, mit allen Mitteln, die uns einfallen, in Liebe, Freude, Leichtigkeit und unter Einbeziehung unserer Körpersignale, wird die alte Anweisung außer Kraft gesetzt und einer neuen Mühelosigkeit weichen.

Worte der Besinnung:

Mühelosigkeit zeichnet den Weg des Herzens aus.

Leuchtspuren

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