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Reis, Reis Baby!

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Ich habe mich verliebt! In Ubud! Der kleine Ort im Herzen von Bali ist einfach traumhaft. Saftig grüne Reisterrassen, Palmenhaine und Flusstäler prägen die Landschaft. Außerdem leben hier viele Maler, Steinmetze und Schnitzer, was abseits des geschäftlichen Treibens im Ortskern eine relaxte Künstler-Atmosphäre schafft.

Ubud ist damit das Gegenteil von Kuta, unserem ersten Ziel auf Bali. Einsame weiße Palmenstrände, die zum Entspannen einladen, fanden wir hier nicht. Stattdessen trafen wir auf Massen von Touristen und aufdringlichen Händlern. In Kuta reiht sich ein Laden an den anderen und von jedem (!) Verkäufer wurden wir angesprochen: „YES! Want transport/ massage/ watch …?“ Nerviger war da nur, dass es oft keinen richtigen Gehweg gab. So mussten wir ständig den laut knatternden Motorrollern ausweichen. Hinzu kam, dass der Weg mit riesigen Löchern gespickt war – ein wahrer Hindernislauf! Für uns stand daher sofort fest: Sachen packen und weg von hier!

Ubud besticht übrigens nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit. Wir konnten hier auch jede Menge unternehmen. So waren wir gleich am ersten Tag im Affenwald. Dort leben rund 350 Affen, von denen wir einige zu Gesicht bekamen. Die Tiere laufen frei herum und stiegen dem ein oder anderem Touristen auch mal auf den Kopf, wenn sie mit Essbarem gelockt wurden. Die Raufereien, Spielchen und Kletterkünste der Affen waren für uns auf jeden Fall toll anzusehen.

Auch eine Wanderung abseits der Touristenpfade haben wir unternommen und dabei ein uriges Café mit Berugas (kleine Palmenpavillons, in denen man sitzend isst) inmitten der Reisfelder gefunden. Die Hügel um Ubud sind außerdem Motiv vieler Künstler. Ihre Ateliers besuchten wir in den nahe gelegenen Dörfern. Mit einem Maler kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass er an einem Bild in Größe einer Armspannweite rund eine Woche arbeitet. Angeboten hat er es uns für umgerechnet vier bis fünf Euro! Seine Arbeiten werden auch von Händlern im Ortskern verkauft. Dann kosten sie aber angeblich mehr als das Zehnfache. Der Maler erzählte uns, dass der Großteil des Geldes für die Ladenmiete und den Händler draufgeht. Er selbst erhalte nur einen Bruchteil. Unser Fazit nach dem Gespräch: Das Künstlerdasein in Ubud ist keine romantische Selbstverwirklichung sondern ein knochenharter Job.

In Ubud kann man auch viele interessante Touren buchen. Wir haben beispielsweise eine Radtour gemacht. Klingt in Anbetracht der Hitze anstrengend, ist es aber nicht. Wir wurden mitsamt der Räder auf einen Berg gefahren und dann ging es nur noch abwärts. Zwischendurch stoppten wir, um von den Balinesen mehr über ihr Leben im Dorf und über die Arbeit auf den Reisfeldern und Obstplantagen zu erfahren. Die Informationen über Alltag und Kultur waren sehr interessant (aber dazu später mehr).

Wie es sich für einen Bali-Aufenthalt gehört, liehen wir uns auch einen Motorroller aus. Leider hatten wir an diesem Tag etwas Pech mit dem Wetter. Zwar konnten wir noch bei schönstem Sonnenschein Balis zweitgrößten Tempel, den Pura Taman Ayun, besichtigen, doch am Nachmittag fing es plötzlich an heftig zu regnen. Nachdem wir knapp eine Stunde in einem Unterschlupf verharrt hatten, beschlossen wir trotz Platzregen nach Ubud zurückzufahren. Wie man zu zweit bei solchem Wetter am besten auf dem Motorrad vorankommt, hatten wir uns zuvor schon bei einigen vorbeifahrenden Balinesen abgeschaut. Daniel warf also den beiliegenden Regenponcho über, ich setzte mich hinter ihn auf den Roller und verkroch mich unter der Rückseite des Capes. Ich war damit im wahrsten Sinne des Wortes ein blinder Passagier!

Nicht zuletzt trug unsere Behausung in Ubud zum Wohlfühlen bei. Die kleine, familiengeführte Bungalowanlage befand sich inmitten von Reisfeldern und Palmen. Grillen, Vögel und Frösche sangen jeden Abend ihr Konzert und morgens wurden wir mit einem leckeren Frühstück geweckt. Die Familie war sehr freundlich und hilfsbereit. So unterstützte sie uns beispielsweise bei der Organisation unserer Touren. Generell sind die Menschen auf Bali sehr nett. Überall wurden wir mit einem Lächeln und einem freundlichen „hello“ empfangen und sobald man sich suchend umschaute, eilte jemand herbei, um seine Hilfe anzubieten.

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